Dormagen Unterwegs mit Rudi Rüssel

Dormagen · Rheinfeld Ein Schwein im Bett verstecken. Und das kann den Darm nicht halten. Von diesen buchstäblichen Schweinereien hat Finn Lennard Eisenstein aus Rheinfeld einige live erlebt. Und dennoch hält der 13-Jährige große Stücke von dem Borstenvieh: "Es macht einfach Spaß mit ihm zu spielen." "Lenni", wie Eltern und Freunde ihn rufen, ist Hauptdarsteller der 13 Folgen der zweiten Staffel der ARD Serie "Rennschwein Rudi Rüssel".

 Als Baby

Als Baby

Foto: Finn Lennard Eisenstein aus Rheinfeld. F otos (2): D. Staniek

Am Samstag um 8.40 Uhr wird auch in Rheinfeld bei Familie Eisenstein der Fernseher eingeschaltet. Lenni graust es davor. "Das schlimmste ist die Frisur. Ich sehe aus wie Mireille Mathieu." Der Pagenschnitt war Pflicht während der dreimonatigen Dreharbeiten in Köln und Umgebung. Lenni spielt den Fritz Fröhlich. Der Halbwaise hat das Ferkel Rudi Rüssel vor dem Schlachter gerettet und erlebt nun allerlei Abenteuer mit dem quirligen Schweinchen. Zudem lernt sein Film-Vater eine türkische Ärztin kennen, zieht mit ihr und ihren beiden Töchtern zusammen — für Trubel in 13 Folgen ist reichlich gesorgt.

"Die Dreharbeiten waren stressig", sagt er wie ein abgebrühter Hollywood-Star. Tagsüber wurde gedreht — und das war angesichts der Schweinereien nicht ohne. "Abends musste ich dann die Texte für den nächsten Tag lernen", schildert der aufgeweckte Junge. "Aber es hat riesigen Spaß gemacht", sagt der Filmheld. Allein Rudi Rüssel sorgte für genügend Aufregung,

Die Schule war passé für die drei Monate — kein Mathe. Doch den Stoff der achten Klasse in der Realschule am Sportpark musste er dennoch nachholen. Darauf bestanden seine Eltern. Die Filmfirma "Relevant" stellte kurzerhand einen Privatlehrer und am Wochenende wurde gepaukt. Zum Spielen blieb dabei wenig Zeit — Rudi Rüssel musste herhalten. Natürlich ist das Interesse vor allem der Klassenkameradinnen groß an Lenni. Doch der bleibt cool, hat noch keine Freundin. "Ich habe das Gefühl, die meisten interessieren sich nur wegen der Filmarbeiten oder wegen meines Vaters für mich — und nicht, weil ich einfach nur Lenni bin."

Vater Sam Eisenstein spielt den Marian Ötztürk in der RTL-Reihe "Alles was zählt", ein Starjob. Viele Gleichaltrige interessierte bei Lenni ohnehin vor allem eins: "Wie viel verdienst Du?" Seine Antwort: "Über Geld spricht man nicht." Die Gage darf er übrigens behalten. Und Lenni spart: "Das hebe ich auf für den Führerschein und das erste Auto auf." Lenni ist mit der Filmarbeit aufgewachsen. Als Baby war er Fotomodell, seine erste Rolle hatte er mit drei Jahren einen Auftritt in der RTL-Serie "SK Kölsch".

Er erinnert sich: "Ich musste einen farbenblinden Jungen spielen und fand es total doof , dass ich zu einem roten Auto dauernd sagen musste, es sei grün". Der Dreikäsehoch überzeugte. Mittlerweile gab es Auftritte in nahezu allen gängigen Serien von "SOKO Köln" bis zu "Familiengericht" vom "Jugendgericht" bis zu diversen Sit-Coms. Ob er allerdings im Filmmetier bleiben will, ist noch nicht raus. Er träumt davon Basketball-Profi zu werden oder irgendwann einmal Günter Jauch bei "Wer wird Millionär?" als Moderator abzulösen. Bis dahin ist zunächst Schule angesagt. Und wie ein Großer sagt er "Mal abwarten, welche Angebote kommen."

(RP)
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