L 280/ L 380 in Dormagen Umbau der Unfall-Kreuzung im Sommer

Dormagen · Die Kreuzung von L 280 und L 380 bekommt in den Ferien neue, zusätzliche Abbiegespuren und wird entschärft.

 Der Kreuzungsbereich von L 280 und L 380 wird in den Sommerferien umfangreich umgebaut werden.

Der Kreuzungsbereich von L 280 und L 380 wird in den Sommerferien umfangreich umgebaut werden.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Es wird nicht mehr allzu lange dauern, dann wird die Kreuzung Provinzialstraße/Franz-Gerstner-Straße wahrscheinlich nicht mehr in den jährlichen Berichten des Rhein-Kreis Neuss über die unfallträchtigsten Straßen im Kreisgebiet auftauchen. Zuletzt hatte dieser Bereich, in dem die beiden Landstraßen L 280 und L 380 aufeinander treffen, den Spitzenlatz inne. Doch in den Sommerferien wird der Bereich vom Landesbetrieb Straßen-NRW umgebaut und entschärft. Die ersten Arbeiten dazu werden bereits in den beiden nächsten Wochen beginnen.

Nach Angaben des Landesbetriebs sind die Finanzmittel im Haushalt 2019 enthalten. „Aktuell wird intern überlegt, wer die Ausschreibung für dieses Vorhaben macht“, erklärt Projektleiter Klaus Dahmen. Zwei Varianten: Es wird im Unternehmen selbst angefertigt, oder ein Ingenieurbüro erledigt dies. Es könnte gut sein, dass diese Arbeit extern vergeben wird, „denn zurzeit werden die Kräfte für den Ausbau der A 57 zwischen Krefeld-Oppum und Meerbusch gebündelt“. Ein Bauvorhaben, das im Land eine hohe Dringlichkeit habe. Gleichwohl bleibt die Kreuzung L 280/380 davon unberührt. „Wir wollen mit den Arbeiten vor den Sommerferien beginnen“, sagt Dahmen, „und dann die wesentlichen Arbeiten in den Ferien erledigen.“ Insgesamt sind acht bis zehn Wochen für den Umbau vorgesehen. Den Auftakt bilden Rodungsarbeiten, die mit Blick auf die Brutzeit von Vögeln bis Ende Februar abgeschlossen sein müssen. Der Umbau der Kreuzung, die deutlich größer als bisher werden wird, erfordert mehr Platz, so dass in den Böschungsbereichen Bäume gefällt werden. „Darüber werden wir die Öffentlichkeit noch gesondert informieren.“

In den vergangenen Jahren hat es an dieser Kreuzung regelmäßig gekracht. Neben zu hoher Geschwindigkeit war offenbar auch die Tatsache verantwortlich, dass Autofahrer, die aus Richtung Nievenheim kommen, von Autofahrern, die von der Franz-Gerstner-Straße nach links Richtung Delhoven abbiegen wollen, zu spät gesehen werden. Alleine in der Zeit von Mitte 2014 bis Ende 2017 wurden von der Polizei 34 Unfälle registriert, bei denen 45 Menschen leicht und vier schwer verletzt wurden.

Die Stadt reagierte letztlich: Zuerst wurde mit einer „Blackbox“ (ohne Bußgeld) eine Vielzahl von Tempoverstößen registriert. Mitte Dezember wurde ein Tempo-Blitzer installiert, der der Stadt in weniger als zweieinhalb Monaten fast 36.000 Euro an Bußgeldern einbrachte – soviel wie die Stadt an jährlicher Miete für diese Anlage bezahlt. „Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist an dieser Stelle deutlich zurückgegangen“, sagt der Erste Beigeordnete im Rathaus, Robert Krumbein. Die Situation in diesem Bereich hat sich vollkommen geändert:  Nach Angaben von Polizeisprecher Hartmut Batz gab es im gesamten Jahr 2018 zwei Unfälle, bei denen auch Menschen leicht verletzt worden sind. „Im Jahr zuvor hatten wir dort 14 Unfälle - die Tendenz ist also eindeutig sinkend.“

Die neue Kreuzung wird künftig neben der Mittelspur auch eigene Fahrstreifen für Rechts- und Linksabbieger erhalten - und das in jede Fahrtrichtung. Das soll für zusätzliche Sicherheit sorgen. Ein zeitweise von Politikern ins Gespräch gebrachter Kreisverkehr wird dort nicht umgesetzt, die Kreuzung soll „beampelt“ bleiben.

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