Dormagener Grundschulen Rheinfelder Schule soll Maßstab werden

Rheinfeld · Wenn die Regenbogenschule für rund zehn Millionen Euro gemeinsame Räume mit der OGS bekommt, setzt das Maßstäbe für ganz Dormagen. Schul- und Eigenbetriebsausschuss beauftragten eine genauere Planung.

 Schul-Fachbereichsleiterin Martina Hermann-Biert und Schulleiter Thomas May mit den Plänen, die sie dem Schul- und dem Eigenbetriebsausschuss präsentiert haben.

Schul-Fachbereichsleiterin Martina Hermann-Biert und Schulleiter Thomas May mit den Plänen, die sie dem Schul- und dem Eigenbetriebsausschuss präsentiert haben.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Es ging in einer gemeinsamen Sitzung des Schul- und Eigenbetriebsausschusses am Dienstagabend ausführlich um die Pläne, die Rheinfelder Regenbogenschule und ihre zurzeit getrennt untergebrachte Offene Ganztagsschule (OGS) gemeinsam um- und teilweise neu zu bauen. Damit soll für geschätzte 10 bis 10,9 Millionen Euro das „partizipativ entwickelte Raumprogramm im Ganztag“ für eine dann dreizügige Regenbogenschule umgesetzt werden. Die Mitglieder beider Ausschüsse sprachen sich – bei einer Gegenstimme des Zentrums – dafür aus, dass genauere Planungen beauftragt werden. Einige Fragen – wie die der Versorgung von mehreren anderen OGS-Gruppen mit Mittagessen und die entsprechende Ausstattung der Schulküche – konnten noch nicht geklärt werden.

Fest steht jedoch bereits, dass die Entscheidung für eine Modernisierung der Regenbogenschule nach einem Konzept, das die gemeinsame Nutzung der gleichen Räume durch Schule und OGS und das Schaffen von „Lerninseln“ und Rückzugsmöglichkeiten vorsieht, nicht nur Auswirkungen auf Rheinfeld hätte. Wie der Erste Beigeordnete Robert Krumbein ganz deutlich formulierte, würden damit Maßstäbe für alle Grundschulen in Dormagen gesetzt: „Mit dieser Entscheidung setzen wir Standards, die erhebliche Investitionen zur Folge hätten, da dann alle anderen Grundschulen sukzessive die gleichen Bedingungen erhalten sollen.“ Der Verwaltungsvorstand empfehle den Politikern trotz der immensen Kosten, diese Investition in die Bildung zu tätigen, so Krumbein: „Wer gute Schule will, muss auch bereit sein, das über Kredite zu finanzieren. Wir müssen es großzügig, zukunftsorientiert und mit ein bisschen Mut anpacken“, forderte Krumbein, was ihm Applaus mehrerer Ausschussmitglieder und auch der anwesenden Zuschauer aus dem Schulbereich einbrachte.

Zuvor hatten die Ausschussmitglieder das Konzept, das Schul-Fachbereichsleiterin Martina Hermann-Biert („Dort wären dann Bildung, Erziehung, Spielen und Betreuen vereint.“) und Regenbogenschul-Leiter Thomas May („Der klassische Unterricht wurde von fächerübergreifendem Projektunterricht abgelöst“) vorgestellt hatten, gerade auch im Hinblick auf die Finanzierbarkeit und die Kosten hinterfragt. So auch Martin Seewald (CDU), der die „Üppigkeit des Raumprogramms“ erklärt haben wollte. „Das gemeinsame Lernen und Spielen geht nur in dieser Flexibilität und mit der technischen Ausstattung, da haben wir nicht viel Fläche für vorgesehen“, so Krumbein. Multifunktionale Nutzung aller Räume bringe Synergien mit der OGS. „Raum für ungestörte individuelle Förderung ist wichtig“, betonte May.

Die Kosten waren dem Zentrums-Fraktionschef Hans-Joachim Woitzik, der die Investition in Bildung grundsätzlich wie alle anderen begrüßte, zu hoch. Außerdem stellte er die Frage nach der Bevorzugung: „Warum gerade diese Schule und nicht die Erich-Kästner-Schule?“, fragte er. Wie Krumbein ausführte, platzen Schule und OGS in Rheinfeld aus allen Nähten, weitere Neubauten könnten die Situation verschärfen: „Das können wir durch den Umbau abfangen.“ Zudem werde für die Kästner-Schule bereits an Aufstock-Plänen gearbeitet. Auch die Finanzierung über Kredite im Eigenbetriebs-Haushalt fand nicht den Zuspruch Woitziks, woraufhin sich der Beigeordnete für eine Investition in die Zukunft aussprach. Nun werden die Planungen verfeinert, bevor endgültig über den Umbau entschieden wird.

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