Bau der Bahnüberführung Übergang wird 2002 für zwei Monate gesperrt

Bau der Bahnüberführung · Von Carsten Sommerfeld

Von Carsten Sommerfeld

Das Bauleiterbüro wird eingerichtet, letzte Grundstückskäufe abgewickelt, jetzt stand eine erste Bau-Besprechung auf der Tagesordnung: Nach jahrelanger Planung geht es nun voran mit dem Bahnübergang zwischen Delrath und Nievenheim. Der Anblick ist bald Geschichte: Das Stellwerk wird im Zuge der Arbeiten am Übergang abgerissen. NGZ-Foto: M. Reuter

Zwei Jahre soll der Bau des rund 15 Millionen Mark teuren Projektes dauern. Für etwa acht Wochen wird der Übergang gesperrt. Von der Bauleit-Besprechung kam Tiefbauamtsleiter Gottfried Koch mit vielen Informationen zurück ins Rathaus. "In der vergangenen Woche hat die Bahn das Bauunternehmen Wittfeld beauftragt. Das ist die selbe Firma, die auch die Überführung am Dormagener Bahnhof errichtet hat." Die Firma stelle jetzt den exakten Zeitplan auf.

Zunächst müssen unter den Gleisen Hilfsbrücken errichtet werden - nachts, weil dann der Zugverkehr geringer ist." Die Anwohner müssten in diesen Nächten im Oktober mit Lärmbelästigung rechnen. Darüber hinaus wird Wittfeld zu den Versorgungsunternehmen Kontakt aufnehmen. "Leitungen für Wasser und Gas müssen verlegt werden." Im Weg ist auch noch das alte, ausgediente Stellwerk, das nun weichen soll.

Die Bahn wickelt zurzeit die letzten Grundstücksfragen ab, bevor das Gebäude abgerissen wird. Wichtig für Hausbesitzer in Baustellennähe: Ebenfalls noch vor den eigentlichen Bauarbeiten ist die Beweissicherung an den Häusern vorgesehen, um später ermitteln zu können, ob die Bau-Bohrungen Schäden verursacht haben. Anfang kommenden Jahres werden die Betonwände für die Straßenunterführung gebaut: "In dieser Zeit wird der Verkehr einspurig über die Gleise geleitet".

Eine Ampel regelt den Verkehr. Mitte kommenden Jahres muss der Bahnübergang dann für etwa acht Wochen komplett für den Autoverkehr gesperrt werden. "Für Radfahrer und Fußgänger ist aber in dieser Zeit ein provisorischer Übergang geplant", so Koch. Im Anschluss an die Sperrung können die Autofahrer bereits durch den Bereich der neuen Unterführung geleitet werden - aber zunächst weiter einspurig für beide Richtungen.

Die Bauzeit von zwei Jahren begründet Koch auch damit, dass die Arbeiten unter fließendem Verkehr vorgenommen werden. Im Herbst 2003 soll das unter der Bahn herführende Straßenbauwerk mit seinen insgesamt 300 Metern langen Rampen fertig sein. Die Durchfahrthöhe wird auf 3,50 Meter begrenzt, um Schwerlastverkehr auszuschließen. Ein Knackpunkt ist noch die Frage der Umleitung. Bevor Nievenheimer und Delrather sich nämlich über weniger Staus und Lärm freuen können, müssen sie erst einmal mit Behinderungen während des Baus rechnen.

"Der Durchgangsverkehr wird während der Bauarbeiten über die Kreisstraße 12 geleitet", erklärt Gottfried Koch. Nun müsse geprüft werden, wie der inerörtliche Verkehr während der Sperrung umgeleitet werden soll. Das Problem: Die Kosten etwa für eine diskutierte Führung über Sonnenstraße, Kohnacker und Marie-Schlei-Straße würden bei der Stadt hängen bleiben. Bahn und Bund beteiligen sich nicht an den Kosten. Nach der Bauleit-Besprechung steht laut Gottfried Koch auch nicht in Aussicht, dass sich das Bauunternehmen finanziell engagiert, um einen reibungsloseren Bauablauf zu ermöglichen.

"Ich kann es noch kaum glauben, dass es in drei oder vier Wochen losgeht", freut sich CDU-Ratsherr Michael Jungbluth aus Delrath angesichts der jahrelangen Planung, "auch wenn wir während der Bauarbeiten eine Zeitlang die Zähne zusammenbeißen müssen. Von dem Projekt profitieren vor allem die Delrather und die Geschäftswelt im Ort", meint er mit Blick auf mehrere leer stehende Läden.

SPD-Ratsfrau Birgit Burdag will erst an die Realisierung glauben "wenn die ,Schüppen" da sind". Sie pocht nun auf einen baldigen Termin für eine Einwohnerversammlung, den die SPD schon vor Monaten gefordert und der Bezirksausschuss beschlossen habe. Dabei gehe es nicht nur um die Umleitungen: "Die Menschen müssen wissen, mit welchen Belastungen während des Baus zu rechnen haben."

(NGZ)
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