Tüftler in Dormagen Ehrenamtler handwerken im Repair-Café

Dormagen · Einmal im Monat bieten die Tüftler des Repair-Cafés im Stadtgebiet Interessierten ihre Hilfe an. In dieser „Werkstatt“ geht es jedoch nicht nur um die Reparatur.

 Die Ehrenamtler des Repair-Cafés in Dormagen übergeben Martin Voigt von der Initiative (3. v. l) die reparierten Werkzeuge.

Die Ehrenamtler des Repair-Cafés in Dormagen übergeben Martin Voigt von der Initiative (3. v. l) die reparierten Werkzeuge.

Foto: Caritas

Seit nun mehr als sechs Jahren werkeln und schrauben die Männer des Repair-Café Dormagen im Bildungszentrum Internationaler Bund in Nievenheim. Einmal im Monat bieten die elf ehrenamtlichen Handwerker ihre Hilfe an und versuchen mit größten Bemühungen alles zu reparieren, was ihnen vorgelegt wird. Nicht jeder von ihnen hat eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen, doch „fundierte Fachkenntnisse weisen alle auf“, so Heinz Schneider vom Mehrgenerationenhaus der Caritas. Das Projekt Repair-Café entstand vor einigen Jahren, die Idee kam aus den Reihen der Ehrenamtlichen. Seitdem kooperiert das Caritas-Mehrgenerationenhaus mit dem Internationalen Bund.

„Sinn und Zweck dieses Projektes ist nicht, dass die Menschen einfach ihre kaputten Dinge bei den ehrenamtlichen Tüftlern ausgeben. Im Repai-Café dreht sich alles um den Dialog“, so Schneider. „Die Handwerker leisten eine Hilfe zur Selbsthilfe und wollen den Interessierten ein Stück weit die Angst nehmen, auch selber mal eine Schraube zu lösen und sich auch Zeit für scheinbar kaputte Gegenstände zu nehmen.“ Im Repair-Café müsse man sich durchaus auch mal gedulden: „Die Ehrenamtler nehmen sich viel Zeit und sind voller Leidenschaft dabei. Es geht auch darum, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Die Handwerker helfen sich außerdem gegenseitig, denn nicht jeder ist Experte in allen Fachbereichen“, führt Schneider aus.  Weitere ehrenamtliche Handwerker – und ganz wichtig – Handwerkerinnen seien immer willkommen. „Wir würden uns freuen, wenn sich auch mal eine Frau zu uns gesellt. Bei diesem Projekt ist jeder eingeladen. In diesem Fall heißt es: je mehr, desto besser. Auch wenn dies natürlich in Zeiten der Pandemie mit Vorsicht zu nehmen ist“, sagt Heinz Schneider.

Ein besonderes Engagement: In diesem Jahr widmete sich das Repair-Café nicht nur der Reparatur von Alltagsgegenständen. Neuerdings engagiert sich die Gruppe darüber hinaus: Sie repariert Werkzeuge und Maschinen für die Dormagener Projektgruppe „You‘ll nevAhr walk alone“, die ehrenamtlich beim Wiederaufbau des Ahrgebiets nach der Flutkatastrophe hilft. In diesem Monat wurden die reparierten Werkzeuge und Maschinen übergeben: Zehn Geräte – darunter Trennschleifer, Bohr- und Stemmhämmer und ein Bautrockner – konnten die Mitglieder des Repair-Café reparieren. Zwei Geräte waren nicht mehr zu retten. „83 Prozent repariert, das ist doch eine super Quote“, findet Schneider. Das Repair-Café findet jeden ersten Mittwoch im Monat von 15 bis 18 Uhr statt.  Nähere Infos gibt es bei Heinz Schneider unter 02133 250008.

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