Dormagen TSV wehrt sich im Bäder-Streit

Dormagen · In drei Wochen will die Stadt alle Dormagener über die Bäderlandschaft und Konsequenzen von Sanierung und Förderung informieren. Der TSV wehrt sich gegen Vorwürfe, den Römerthermen-Kompromiss verspielt zu haben.

 In der Römertherme ist nicht nur im Sommer viel los. Die Stadt informiert, wie die Dormagener Bäderlandschaft in Zukunft aussehen könnte.

In der Römertherme ist nicht nur im Sommer viel los. Die Stadt informiert, wie die Dormagener Bäderlandschaft in Zukunft aussehen könnte.

Foto: L. Berns

Zwei Gutachten zum Sanierungsbedarf der beiden städtischen Hallenbäder, ein Bürgerentscheid zur Zukunft der Römertherme am 25. November und ein laufendes Bürgerbegehren zum Erhalt und zur Sanierung der Hallenbäder — die nächsten Monate entscheiden über die Zukunft der Bäderlandschaft in Dormagen.

Um die Einwohner über den Zustand der Bäder, die Kosten der Sanierungen und die Konsequenzen der Beteiligung der Stadt Dormagen am Defizit der vom TSV Bayer betriebenen Römertherme zu informieren, will die Stadtverwaltung alle Dormagener zur Einwohnerversammlung einladen.

Voraussichtlich am 29. Oktober bittet die Stadt alle Bürger ins TSV-Sportcenter. "Das ist die größte Örtlichkeit, in die auch mehr als 600 Besucher passen", erläutert Stadt-Pressesprecher Harald Schlimgen. Die Verwaltung und Vertreter der SVGD als Hallenbäder-Betreiber werden dort die Situation erläutern.

Diese Einwohnerversammlung hatte Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann bereits in der vorigen Ratssitzung angekündigt — "vor der nächsten regulären Sitzung am 6. November". Diese Infoveranstaltung hatten alle Fraktionen einstimmig begrüßt. Mehr als 12 000 Dormagener hatten das Bürgerbegehren des TSV für die Römertherme unterschrieben, die Bürgerinitiative "Gegen den Bäderabriss Dormagen" (BI Bad) hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 6000 Unterschriften gesammelt.

Währenddessen geht der Streit um den verpassten Römerthermen-Kompromiss weiter — der Rat hatte in einer Sondersitzung am 1. Oktober abgelehnt, einen Teil des Defizits der Römertherme, das durch höhere Eintrittspreise und einen Förderverein abgemildert werden sollte, in einer Höhe bis zu 200 000 Euro im Jahr zu übernehmen.

Der TSV Bayer Dormagen als Betreiber des Freibades wehrt sich insbesondere gegen Vorwürfe des CDU-Vorsitzenden André Heryschek, der Verein habe nicht genügend um Zustimmung der Politik geworben. In einer gestern veröffentlichen Presseerklärung betont Hans-Peter König, Vorstandsmitglied des TSV Bayer Dormagen, diese Kritik sei völlig haltlos: "Leider haben nicht alle Vertreter der Dormagener Kommunalpolitik Einladungen zur Information angenommen."

Unmittelbarer Ansprechpartner für den Wirtschaftsbetrieb Römertherme sei jedoch die Stadtverwaltung, mit der es zahlreiche konstruktive Gespräche gegeben habe, wie auch TSV-Geschäftsführer Frank Neuenhausen herausstellt: "Die von uns unterschriebene Zielvereinbarung war die sinnvolle Basis für eine konkrete Vertragsausgestaltung."

(NGZ/rl)
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