TSV Bayer Dormagen Zu viele Fehlwürfe kosten Siegchance

Dormagen · Auch beim TV Neuhausen war Zweitliga-Neuling TSV Bayer Dormagen spielerisch gleichwertig. "Doch mit 21 Fehlwürfen kannst du kein Spiel gewinnen", haderte Trainer Jörg Bohrmann nach der 22:26-Niederlage seiner Handballer.

Dormagener Handballer feiern Zweitliga-Aufstieg 2014
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Auch im ersten Auswärtsspiel nach dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga zahlten die Handballer des TSV Bayer Dormagen das erwartete Lehrgeld: Beim letztjährigen Tabellensiebten TV Neuhausen gab es eine 22:26-Niederlage (Halbzeit 12:14), bei der der Neuling zwar erneut spielerisch überzeugte, sich aber ähnlich wie beim Heimauftakt gegen die DJK Rimpar (25:32) zu viele Fehlwürfe leistete.

"Wir haben 21 Bälle weggeworfen. Dann kannst du natürlich nicht gewinnen", haderte Trainer Jörg Bohrmann mit der schwachen Trefferausbeute seiner Schützlinge. Die ließen erneut drei Strafwürfe durch Maximilian-Leon Bettin (2) und Andreas Simon ungenutzt und scheiterten vor allem von den Außenposition immer wieder an Magnus Becker und Jan-Steffen Redwitz im Tor der Gastgeber. "Bis zur 50. Minute haben wir überhaupt kein Tor von außen erzielt", kritisierte Bohrmann.

Der fand es besonders ärgerlich, dass seine Schützlinge immer dann im Abschluss versagten, wenn sie die Möglichkeit hatten, den Abstand auf die seit dem 2:1 ständig führenden Gastgeber zu verkürzen oder gar auszugleichen. Der negative Höhepunkt: Von 14:20 kämpften sich die Dormagener wieder bis auf 19:21 (50.) heran. "Und dann verwerfen wir wieder einen Siebenmeter und vergeben danach noch drei weitere Chancen", schilderte Bohrmann die vielleicht spielentscheidende Phase. Denn die Hausherren nutzten dies, um sich wieder auf 24:19 abzusetzen und letztlich einen "Arbeitssieg" (TVN-Trainer Aleksandar Stevic) einzufahren. Der war "verdient, weil Neuhausen cleverer war", gab Bohrmann zu.

Doch der 45-Jährige hatte durchaus auch positive Aspekte in den ersten 60 Zweitliga-Minuten auf fremdem Parkett - in der 2600 Zuschauern Platz bietenden Paul-Horn-Arena in Tübingenverloren sich am Samstagabend gerade mal 746 Besucher - gesehen: "Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht", verglich er den Auftritt mit dem Heimdebüt gegen die Rimpar Wölfe, die sich in ihrem ersten Heimspiel nach Anlaufschwierigkeiten mit 30:23 gegen Dormagens Mitaufsteiger Eintracht Baunatal durchsetzten. Bohrmann dachte dabei an zwei Dinge: "Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt", was sich unter anderem darin niederschlug, dass den Dormagenern nur drei technische Fehler unterliefen: "Das ist eine hervorragende Quote", findet der Trainer.

Der darüber hinaus mit der "kämpferischen Einstellung hoch zufrieden" war, "die Jungs haben sich immer wieder herangekämpft und nie die Köpfe hängen lassen." Auch die Torhüter Max Jäger (erste Halbzeit) und Sven Bartmann zeigten sich gegenüber der Vorwoche verbessert: "Das war okay", befand Bohrmann.

Getrübt wurde die positive Bilanz allein durch die Abschlussschwäche. "Daran müssen und werden wir arbeiten, aber das wird seine Zeit dauern", sagt der Trainer. Zeit, die er eigentlich nicht hat, denn schon am Samstag (19 Uhr) stellt sich der ASV Hamm-Westfalen im TSV-Bayer-Sportcenter vor, der zum Heimauftakt nicht über ein 28:28 gegen den VfL Bad Schwartau hinauskam, nachdem er zuvor mit seinem 33:33-Remis bei Erstliga-Absteiger TV Emsdetten überrascht hatte. In Bohrmanns Augen ein weiterer Gegner zum lernen: "Solche Fehler, wie wir sie machen, wurden dir in der Dritten Liga verziehen. In der Zweiten Liga werden sie gnadenlos bestraft", zeigt er den Unterschied zwischen zwei Handball-Welten auf.

(NGZ)
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