DHC Rheinland "Wo wir wirklich stehen, weiß ich nicht"

DHC Rheinland · Alles in allem wirkte Richard Ratka recht zufrieden nach dem ersten Pflichtspiel unter seiner Regie, das Handball-Zweitligist Dormagener HC Rheinland mit 33:22 gegen Drittligist TSG Münster für sich entschied und damit in der zweiten DHB-Pokalrunde steht. Nach der Partie stand der 47-Jährige der NGZ Rede und Antwort.

 Zeigt seinen Spielern, hier Björgvin Holmgeirsson, wo es lang geht in dieser Saison: Dormagens neuer Trainer Richard Ratka.

Zeigt seinen Spielern, hier Björgvin Holmgeirsson, wo es lang geht in dieser Saison: Dormagens neuer Trainer Richard Ratka.

Foto: H. Zaunbrecher

Herr Ratka, wie fällt Ihr Urteil nach dem ersten Pflichtspiel als Trainer des DHC Rheinland aus?

Richard Ratka Wir haben heute zwei Gesichter meiner Mannschaft gesehen. Die erste Halbzeit war die konzentriertere und bessere, da hat man deutlich gesehen, wo die Mannschaft hin will in dieser Saison. Im zweiten Durchgang habe ich dann ein paar Dinge ausprobiert, und das Ergebnis hat mir nicht so gut gefallen.

Der Bruch kam, als die Gäste Bartosz Konitz in kurze Deckung genommen haben. Kann Ihre Mannschaft mit solchen Situationen noch nicht umgehen?

Ratka Die enge Deckung gegen Bartosz Konitz hat sicherlich dazu beigetragen, dass es nicht mehr so rund lief in unserem Spiel. Doch der eigentliche Bruch kam, als ich Ondrej Zrdrahala anstelle von Björgvin Holmgeirsson auf der Mittelposition eingewechselt habe. Aber das war eigentlich schon vorher klar, dass das passieren würde. Angesichts des Spielstandes habe ich es ganz bewusst riskiert.

Bedeutet das: Die Spieler, die vor der Pause auf der Platte gestanden haben, sind für die Stammsieben gesetzt?

Ratka So sieht es im Moment aus. Jendrik Meyer im Tor, Tobi Plaz und Michiel Lochtenbergh auf Außen, Bastien Arnaud, der eine echte Verstärkung für uns bedeutet, am Kreis, David Breuer, Björgvin Holmgeirsson und Bartosz Konitz im Rückraum — das wird zunächst einmal unsere Startformation sein. Dazu kommt der Positionswechsel Angriff-Abwehr zwischen Holmgeirsson und Dennis Szczesny, und wenn Bartosz Konitz mal eine Pause braucht, rückt Michael Wittig für ihn in die Deckung, der dort gute Fortschritte gemacht hat.

Was wollen und was können Sie mit dieser Formation erreichen?

Ratka Für uns geht es in dieser ersten Saison nach dem totalen Neuaufbau nur darum, die Liga zu halten. Das wird für uns durch den Abzug von acht Pluspunkten sicher nicht einfacher. Wir werden alles versuchen, um möglichst schnell mit den anderen Mannschaften gleichzuziehen.

Das Auftaktprogramm mit dem Spiel am Freitag in Hamm, eine Woche später zu Hause gegen Bittenfeld und dann in Düsseldorf hat es allerdings in sich.

Ratka Das stimmt, aber es gibt in dieser Liga sowieso keine leichten Gegner. Besonders nicht für uns, denn uns fehlt jegliche Erfahrung, auf der wir aufbauen können. Hamm zähle ich zu den Mannschaften, die um den Aufstieg spielen, deshalb sind wir da im ersten Spiel nur Außenseiter. Aber wenn meine Mannschaft so spielt wie heute in der ersten Halbzeit, dann haben wir eine Chance. Auf jeden Fall werden wir nach diesen ersten Spielen wissen, woran wir noch zu arbeiten haben, denn Vorbereitung und Pokal sind kein Maßstab. Wo wir wirklich stehen, weiß ich nämlich immer noch nicht.

Volker Koch führte das Gespräch

(NGZ)
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