Tsv Bayer Dormagen TSV reist voller Respekt nach Duisburg

Dormagen · Mit Blick auf das Gastspiel des TSV Bayer Dormagen morgen Nachmitag bei den OSC Löwen Duisburg spricht Trainer Jörg Bohrmann vom "stärksten Gegner seit langem". Trotzdem sieht er den Tabellenführer der 3. Liga West als Favoriten.

 So war es im Hinspiel: Der Duisburger Nils Artmann versucht vergeblich, Dormagens Linksaußen Markus Breuer am Torerfolg zu hindern.

So war es im Hinspiel: Der Duisburger Nils Artmann versucht vergeblich, Dormagens Linksaußen Markus Breuer am Torerfolg zu hindern.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Wie sich die Zeiten ändern. Nach dem Hinspiel gegen die OSC Löwen Duisburg , das der TSV Bayer Dormagen mit 31:25 für sich entschied, schrieb die NGZ von einem "ganz entspannten Handballabend." Mit Blick auf die Neuauflage, die morgen um 16 Uhr in der traditionsreichen Sporthalle an der Krefelder Straße in Duisburg-Rheinhausen angepfiffen wird, spricht TSV-Trainer Jörg Bohrmann von einem "ganz schweren Spiel. Das ist der stärkste Gegner seit langem."

Geschuldet ist diese Entwicklung der Tatsache, dass das zu Saisonbeginn neuformierte Team der Löwen offensichtlich zueinander gefunden hat: Seit sie am Tag nach Nikolaus mit 27:34 beim TV Korschenbroich unterlagen, haben die Duisburger aus sechs Spielen 10:2 Punkte geholt, mussten sich dabei nur dem Tabellendritten Wilhelmshavener HV mit 26:27 geschlagen geben. "Die Jungs haben ordentlich gestaunt, wie gut die geworden sind", sagt Bohrmann nach dem intensiven Videostudium des Gegners, das er seinen Schützlingen unter der Woche verordnet hatte.

Für ihn kommt das nicht überraschend: "Spielstark waren die schon immer, jetzt sind sie noch besser aufeinander abgestimmt. Und sie haben ja auch etliche Leute mit Erst- und Zweitliga-Erfahrung in ihren Reihen", sagt er über den Kader seines Kollegen Jörg Förderer, in dem mit dem Torhüterduo Matthias Broy und Matthias Reckzeh sowie Marcel Wernicke und Felix Handschke gleich vier ehemalige Dormagener stehen. Ihm imponiert dabei vor allem der "wurfgewaltige" Rückraum: "Die sind körperlich gar nicht mal so stark, aber ungemein schusskräftig." Und durch die zurückliegende Siegesserie auch selbstbewusst geworden: "Warum sollten wir Dormagen nicht ärgern können?" stellt Förderer, der in der Hinrunde noch selbst in der Abwehr aushalf, inzwischen aber von der Bank aus coacht, eine eher rhetorische Frage. Trotzdem sind für ihn die Gäste der Favorit: "Dormagen ist eine absolute Spitzenmannschaft in dieser Liga, dort wird ein sehr, sehr gepflegter Handball gespielt."

Eine Rolle, die Bohrmann annimmt. "Klar sind wir allein schon aufgrund der Tabellensituation der Favorit. Aber wenn wir dem gerecht werden wollen, brauchen wir eine konzentrierte Leistung — in der Deckung wie im Angriff." Inwieweit ihm dabei Simon Ernst helfen kann, das sieht der Trainer als großes Fragezeichen. Schließlich hat der Junioren-Nationalspieler erst gestern seine Grundausbildung bei der Bundeswehr beendet und sechs Wochen kein Mannschaftstraining bestritten. "Ihn in dieser Verfassung zu bringen, wird uns nicht viel nützen", sagt Bohrmann. Doch ohne oder mit einem nur sporadisch eingesetzten Regisseur hat der TSV seit Ende Oktober nur einen Punkt abgegeben. Was in den Augen des Trainers belegt, "dass wir nicht von einem oder zwei Spielern abhängig sind, sondern dass bei uns insgesamt die Qualität stimmt."

(NGZ)
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