Tsv Bayer Dormagen TSV nur Remis - Bohrmann vermisst die Abwehrqualität

Dormagen · Die Handballer des TSV Bayer Dormagen haben erneut einen Punkt auf dem Weg zur Titelverteidigung liegen lassen. Bei Kellerkind VfL Gladbeck kam der Vorjahresmeister der Dritten Liga West nicht über ein 32:32 (Halbzeit 16:19) hinaus, nachdem er 47 Minuten einer Führung der Gastgeber hinterher gelaufen war, zehn Minuten vor dem Abpfiff aber 28:26 in Führung gelegen hatte.

 Am Angriff – hier der sechsfache Torschütze Alexander Kübler – lag es nicht, dass der TSV Bayer in Gladbeck nur zu einem Unentschieden kam.

Am Angriff – hier der sechsfache Torschütze Alexander Kübler – lag es nicht, dass der TSV Bayer in Gladbeck nur zu einem Unentschieden kam.

Foto: Zaunbrecher

Nach einem erneuten Zwei-Tore-Rückstand (30:32, 56.) rettete Markus Breuer mit seinem fünften Treffer 39 Sekunden vor Schluss das dritte Unentschieden in einem Auswärtsspiel in Folge, das den Rückstand des Tabellenzweiten auf Spitzenreiter TuS Ferndorf auf drei Punkte anwachsen lässt.

Dass er dabei auf seine beiden torgefährlichsten Rückraumspieler Simon Ernst (Meniskusoperation) und Dennis Marquardt (Muselfaserriss) verzichten musste, wollte Jörg Bohrmann jedoch nicht als Entschuldigung gelten lassen: "Natürlich macht sich mehr und mehr der Substanzverlust aufgrund der Personalsituation bemerkbar", meinte der TSV-Trainer, "aber am Angriff hat es nicht gelegen."

Vielmehr vermisste Bohrmann vor allem im ersten Durchgang, in dem der TSV zwischenzeitlich schon mit 14:18 im Hintertreffen lag (28.), die richtige Einstellung im Defensivverhalten seiner Schützlinge: "Die Abwehrleistung vor der Pause war katastrophal, wir haben überhaupt keine Zweikämpfe gewonnen."

Nachdem er dann in der Kabine "schon ein paar Worte gesagt" und die Deckung umgestellt habe, sei es ein wenig besser geworden, so dass der TSV beim 26:26 (49.) erstmals seit dem 9:9 (15.) ausgleichen konnte. "Aber letztlich hat diese eigentlich unnötige Aufholjagd zu viel Kraft gekostet, zumal mir am Ende dann auch die Wechselmöglichkeiten gefehlt haben", sagt Bohrmann, der mit nur zehn Feldspielern nach Gladbeck gereist war.

Eine richtige Erklärung für die mangelnde Einstellung hat er nicht: "Man hat allerdings schon gesehen, welche Führungsqualitäten ein Dennis Marquardt vor allem in der Abwehr besitzt. Da ist leider keiner, der das ausgleichen kann, wenn er ausfällt." Und das wurmt ihn mehr als die vergebene Chance, sich von der ebenfalls schwächelnden Konkurrenz aus Wilhelmshaven (29:29 gegen Aurich) und Hagen (29:30 gegen Leichlingen) abzusetzen: "Was die anderen machen, interessiert mich weniger. Mich interessiert, dass sich meine Spieler weiter entwickeln — und das kann ich bei einigen zur Zeit nicht erkennen. Aber das ist nötig, wenn wir oben dabei bleiben wollen." Um so mehr, als am Sonntag (18 Uhr, TSV-Sportcenter) das Verfolgerduell gegen Wilhelmshaven auf dem Plan steht.

(NGZ)
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