Tsv Bayer Dormagen TSV gehen vor Lokalduell die Spieler aus

Rhein-Kreis · Weil sich Janik Köhler beim Sieg in Varel einen Bänderriss zuzog, muss Handball-Drittligist TSV Bayer Dormagen im morgigen Duell mit dem TV Korschenbroich auf vier Spieler verzichten. Nicht nur deshalb wittern die Gäste ihre Chance

 Vor zwei Jahren noch Teamkollegen, morgen Abend Gegner: Marcel Görden und Markus Breuer (v.l.) stehen sich mit dem TV Korschenbroich und dem TSV Bayer Dormagen zum Lokalduell der Dritten Handball-Liga West gegenüber.

Vor zwei Jahren noch Teamkollegen, morgen Abend Gegner: Marcel Görden und Markus Breuer (v.l.) stehen sich mit dem TV Korschenbroich und dem TSV Bayer Dormagen zum Lokalduell der Dritten Handball-Liga West gegenüber.

Foto: Zaunbrecher

Wer hätte das gedacht: Wenn sich morgen Abend (19 Uhr, TSV-Bayer-Sportcenter) die Handballer des TSV Bayer Dormagen und des TV Korschenbroich zum Lokalduell der Dritten Liga West gegenüberstehen, tun sie das auf Augenhöhe, was die zahlenmäßige Besetzung des Kaders angeht.

Das ist durchaus keine Selbstverständlichkeit. Denn eigentlich könnte TSV-Trainer Jörg Bohrmann aus einem wesentlich reichhaltigeren Fundus schöpfen als sein Kollege Ronny Rogawska. Doch nachdem sich Neuzugang Janik Köhler am Samstag beim 29:22-Sieg in Varel einen Bänderriss zuzog und damit zwei bis vier Wochen ausfällt, sagt der Dormagener Handball-Lehrer: "Langsam gehen mir die Spieler aus. Auf vier Leute zu verzichten ist schon happig." Schließlich fehlen neben Köhler auch die Langzeitverletzten Moritz Preuss und Sebastian Damm. Und Frederic Rudloff kehrt erst kurz vor dem Anpfiff von einer Studienfahrt zurück: "Ohne Training und mit 14 Stunden Busfahrt in den Knochen wird er uns nicht viel helfen können", fürchtet Bohrmann. Der auch keine Anleihen bei der A-Jugend tätigen kann, denn die startet morgen Nachmittag bei der HSG Hanau in die Bundesliga-Saison.

Nicht nur deshalb wittern die Gäste eine Chance, ihren Coup vom vergangenen Jahr zu wiederholen, als sie ebenfalls am dritten Spieltag das Sportcenter als 29:28-Sieger verließen, nachdem sie zur Pause bereits 18:10 geführt hatten: "Auch wenn Dormagen Favorit ist, sehe ich unsere Chancen wie schon in Wilhelmshaven", sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska mit Blick auf die Auftaktpartie, als seine Schützlinge beim vermeintlichen Titelanwärter ein 24:24-Unentschieden holten, "wir gehen als Außenseiter in die Partie, wollen aber auch aus Dormagen etwas mitnehmen."

Eine Einschätzung, die sein Kollege für gar nicht so vermessen hält: "Korschenbroich ist stärker als in der vergangenen Saison, weil sie jetzt in der Breite besser besetzt sind", sagt Bohrmann, der dem TVK "einen Platz unter den ersten Fünf" zutraut. Das macht er an der "Mischung aus überaus routinierten Kräften und talentierten neuen Spielern" fest, die seinem Kollegen zur Verfügung stehen. Der muss morgen nur auf die Langzeitverletzten Daniel Mestrum und Michel Mantsch verzichten.

Mestrum ist einer von gleich sieben "Seitenwechslern" in beiden Klubs: Außer ihm trugen schon Johann Oesterwind, Max Zimmermann und Nikolai Zidorn das Dormagener Trikot. Auf der anderen Seite sind es in Dennis Marquardt, Markus Breuer und Torhüter Sven Bartmann eher die routinierten Kräfte, die aus Korschenbroich den Weg nach Dormagen fanden.

Weshalb sich Rogawska sicher nicht zu Unrecht auf ein "sehr emotionales und körperbetontes Spiel" einstellt und fordert: "Wir müssen über den Kampf und die Leidenschaft in unser Spiel finden, ohne unser taktisches Konzept zu vernachlässigen." Bohrmanns Gegenrezept lautet: "Wir müssen sehr kompakt stehen in der Deckung, dürfen vorne keine Bälle verlieren, weil wir damit Korschenbroich zu Gegenstößen einladen."

Und das alles möglichst von der ersten bis zur letzten Sekunde. Denn eines hat Bohrmann aus dem Videostudium der eigenen wie auch der der Konkurrenz erkannt: "In dieser Liga darfst du niemals nachlassen. Wenn du da nur 80 Prozent gibst, hast du schon verloren – egal, gegen wen."

(NGZ)
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