DHC Rheinland Trotz allem siegeshungrig

DHC Rheinland · Aufgefallen Obwohl Trainer Wandschneider seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hat und immer noch keiner weiß, ob es beim DHC Rheinland überhaupt weitergeht, will der Handball-Bundesligist weiter punkten.

 Will "so viele

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Foto: Oliver Tesch.

Seit Freitag steht fest: Setzt der Dormagener HC Rheinland seinen Spielbetrieb über das Saisonende hinaus fort, muss er sich einen neuen Trainer und einen neuen Sportlichen Leiter suchen (die NGZ berichtete).

In einem "Vier-Augen-Gespräch auf sehr sachlicher Basis" (Wandschneider) informierte Kai Wandschneider DHC-Geschäftsführer Heinz Lieven, dass er im Juni nach dann zehneinhalb Jahren auf der Bank eines Dormagener Handballteams aus seinem Amt ausscheiden möchte. Zuvor hatte Lieven bereits Thomas Dröge mitgeteilt, dass sich der Verein zum Saisonende auf jeden Fall von seinem bisherigen Sportlichen Leiter trennt, egal, wie es wirtschaftlich und sportlich weitergeht beim DHC.

"Ich denke, meine Entscheidung ist für jeden nachvollziehbar", sagt Kai Wandschneider (51), der im Januar 2001 zunächst als Co-Trainer von Gudmundur Gudmundsson nach Dormagen kam und diesen dann einen Monat später als Cheftrainer ablöste. Er sei nach "zehn Jahren voller Höhen und Tiefen" nicht mehr bereit und auch nicht "psychisch und physisch" in der Lage für einen Neuaufbau, den er für unabdingbar hält: "Egal, wie und wo es weitergeht, ich gehe davon aus, dass die meisten Spieler den DHC verlassen."

Ein Angebot eines anderen Klubs liege ihm derzeit nicht vor, sagt Wandschneider: "Ich gehe da ein gewisses Risiko ein, aber ich bin offen für den Markt und freue mich auf neue Herausforderungen." Dass der vorzeitig angekündigte Abschied negative Auswirkungen auf seine oder die Motivation seiner Schützlinge für den Rest der Saison habe, fürchtet Wandschneider nicht: "Wir haben uns alle das Motto von Oli Tesch zu eigen gemacht." Der Kreisläufer hatte nach dem 31:24-Sensationssieg über Melsungen als weiteres Saisonziel ausgegeben: "Wir wollen so viele Siegerfotos wie möglich machen."

Das nächste vielleicht schon morgen (20.15 Uhr) gegen den TV Großwallstadt, der Sonntagnacht mit einem 22:22-Unentschieden aus dem Achtelfinal-Hinspiel im EHF-Pokal beim dänischen Erstligisten Bjerringbro Silbeborg zurückkehrte und gestern Weichen für die Zukunft stellte: Aus "Kostengründen" werden die Verträge von Steffen Weinhold, Szaba Szücs und Andreas Kunz nicht verlängert, als Ersatz für den nach Flensburg abwandernden Torhüter Mattias Andersson wurde der Tscheche Martin Galia (Lemgo) verpflichtet.

Offen ist nach wie vor, ob der DHC die Saison tatsächlich zu Ende spielt. Und wenn ja, ob er noch um den Ligaverbleib kämpft. Nach Ansicht von Rolf Notmeier, Mitglied der Lizenzierungskommission der HBL, komme es bei der Entscheidung, ob der DHC Zwangsabsteiger sei, auf den exakten Wortlaut des Insolvenzantrags an. "Sollte der Insolvenzantrag vorbeugend wegen 'drohender Zahlungsunfähigkeit' gestellt worden sein, wäre nicht automatisch der Abstieg die Folge", erklärte der Jurist gegenüber dem Mindener Tageblatt.

(NGZ)
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