DHC Rheinland "Straftraining" hat DHC gut getan

Die schwache Leistung bei der Niederlage in Lübbecke sei abgehakt, die Stimmung gut, sagt Trainer Kai Wandschneider vor dem morgigen Heimspiel des Dormagener HC Rheinland gegen den TBV Lemgo. Eine Chance habe sein Team aber nur, "wenn wir geduldig spielen."

 Trainer Volker Mudrow und Rechtsaußen Florian Kehrmann (v.r.) hielt es in dieser Spielzeit schon öfter nicht auf der Bank des TBV Lemgo – allerdings riss sie nicht der Jubel von den Sitzen, im Gegenteil.

Trainer Volker Mudrow und Rechtsaußen Florian Kehrmann (v.r.) hielt es in dieser Spielzeit schon öfter nicht auf der Bank des TBV Lemgo – allerdings riss sie nicht der Jubel von den Sitzen, im Gegenteil.

Foto: Eibner

Eigentlich ist Kai Wandschneider ja ein Morgenmuffel. Lieber schaut sich der Trainer des Dormagener HC Rheinland bis weit nach Mitternacht Videoaufzeichnungen des kommenden Gegners an und schläft dann aus. Ausgerechnet am Sonntag war da anders. Da klingelte bereits um 6.30 Uhr der Wecker bei dem 51-Jährigen. Den Grund dafür hatte er sich selbst eingebrockt, schließlich hatte Wandschneider nach der 22:33-Niederlage beim TuS N-Lübbecke am Abend zuvor seine Spieler für acht Uhr in der Früh zum Lauftraining im Dormagener Tannenbusch bestellt: "Und da wollte ich auf keinen Fall zu spät kommen."

Was wie eine Strafmaßnahme aussah, entpuppte sich laut Wandschneider im Nachhinein als Motivationsspritze: "Die Stimmung war gut, die Spieler haben voll mitgezogen. Deshalb haben wir die Niederlage in Lübbecke schnell abgehakt." Das um so mehr, als morgen (15 Uhr) bereits das nächste Meisterschaftsspiel ansteht – dann kommt der TBV Lemgo in die Arena am Höhenberg. Trotz mäßigem Saisonstart naturgemäß als Favorit, wenn auch als angeschlagener: "Die stehen unter Druck", urteilt Wandschneider über die Ostwestfalen, "die müssen das Spiel auf jeden Fall gewinnen," Daraus könnten die Dormagener Kapital schlagen. "Aber dafür muss bei uns alles stimmen", sagt Wandschneider, "von der Torhüterleistung bis zur Chancenverwertung." Zwischen den Pfosten wird der beim 29:28-Sieg in Friesenheim so starke Jens Vortmann beginnen, der (wie alle anderen auch) drei Tage später nicht an diese Vorstellung anknüpfen konnte. Er und der wieder genesene Vitali Feshchanka haben unter der Woche mit Torwarttrainer Andreas Thiel eine Sonderschicht eingelegt.

Was die Chancenverwertung angeht, könnten sich durch den Blitztransfer von Hannes Lindt (siehe nebenstehende Meldung) neue Möglichkeiten ergeben. Allerdings warnt Wandschneider davor, von dem neuen Linkshänder zu viel zu erwarten: "Bis zum Anpfiff hat er gerade mal zwei Trainingseinheiten mit uns gemacht, da kann er unsere Spielzüge natürlich noch nicht kennen." Dennoch ist der 24-Jährige eine willkommene Alternative, vor allem, weil Rechtsaußen Daniel Wernig wegen Schulterproblemen am Mittwoch das Training abbrechen musste.

Bei den anderen angeschlagenen Spielern sei "Besserung" in Sicht, sagt Wandschneider. Der weiß, wie er den bislang in Dormagen stets groß aufspielenden Lemgoern beikommen kann: "Wir müssen geduldig spielen, wir dürfen uns nicht auf einen offenen Schlagabtausch ein lassen, denn vom Tempo her ist Lemgo uns überlegen." Und die Defensive muss sich vor allem im Mittelblock steigern: "Die vielen Gegentore vom Kreis gehen mir gegen den Strich", sagt Wandschneider nach den zwölf Treffern durch Frank Loke und den voraufgegangenen fünf durch Evgeni Pevnov. Schließlich sind Sebastian Preiß und Christoph Theuerkauf auch nicht zu verachten.

(NGZ)
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