DHC Rheinland Ratka: "Das Jahr war echt brutal"

DHC Rheinland · Interview DHC-Trainer Richard Ratka vor dem letzten Bundesliga-Spiel morgen Abend gegen SG Bietigheim

DHC Rheinland gegen die TSG Friesenheim
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Herr Ratka, mit einer Mischung aus Oberliga- und Jugendspielern zum Saisonfinale anzutreten — hätten Sie sich das vor zehn Monaten zu Beginn Ihrer Tätigkeit in Dormagen vorstellen können?

Richard Ratka Da habe ich mir alles vorstellen können, aber das bestimmt nicht. Und auch unter den aktuellen Gegebenheiten, sprich Insolvenz und Zwangsabstieg, hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Aber irgendwie passt dieses Ende zu allem, was seit März geschehen ist: Hier ist nur noch abgewickelt worden.

Warum tritt der Großteil Ihrer Spieler morgen nicht mehr an?

Ratka Diejenigen, die einen Bundesliga-Vertrag haben, werden nicht spielen, weil das Risiko zu groß ist, im Falle einer Verletzung nicht ausreichend versichert zu sein.

Aber das Thema schien doch laut Insolvenzverwalter vom Tisch?

Ratka Die Spieler haben sich bei der Berufsgenossenschaft erkundigt, und die teilt ihre Bedenken. Ich habe volles Verständnis für ihre Entscheidung, nicht zu spielen, und ich bin froh, dass wir trotzdem noch eine Mannschaft zusammenbekommen haben, damit das Spiel nicht ausfällt. Die, die nicht spielen, werden aber morgen Abend selbstverständlich da sein.

Es wird das letzte Bundesligaspiel einer Dormagener Mannschaft sein und zugleich Ihr vorerst letztes als Trainer. Wie geht es mit Richard Ratka weiter?

Ratka Als Trainer erst einmal gar nicht. Ich versuche, beruflich ohne ein Engagement im Handball klar zu kommen. Das Jahr, das hinter mir liegt, war echt brutal, und ich möchte mich nicht mehr all diesen Zufälligkeiten, den Launen und der Willkür Einzelner aussetzen, wie sie in dieser Branche leider immer mehr an der Tagesordnung sind. Irgendwo anzuheuern, sein ganzes Leben danach auszurichten und wenn du dann drei Mal hintereinander verloren hast schon wieder um deinen Job zu fürchten, das muss ich mir nicht mehr antun. Wenn es hier in der Nähe ein interessantes Projekt mit Perspektive gibt, bin ich für Gespräche offen, aber nur dann.

Volker Koch führte das Gespräch

(NGZ/url)
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