DHC Rheinland Mit Ex-Dormagener in die Weltspitze

Am Dienstag gastiert der DHC Rheinland bei den Rhein-Neckar Löwen. Dort sitzt ein früherer Dormagener auf der Bank.

 Einst Trainer in Dormagen, jetzt bei den Löwen: Gudmundur Gudmundsson.

Einst Trainer in Dormagen, jetzt bei den Löwen: Gudmundur Gudmundsson.

Foto: NGZ

Mannheim/Dormagen Neuneinhalb Jahre ist es her, da saßen Kai Wandschneider und Gudmundur Gudmundsson gemeinsam auf der Bank des TSV Bayer Dormagen. Nicht lange, denn nach knapp einem Monat als dessen Assistent löste der Kölner den Isländer als Cheftrainer ab.

Am Dienstag sehen sich beide wieder. Dann gastieren die Dormagener, die jetzt DHC Rheinland heißen und bei denen Kai Wandschneider immer noch die Verantwortung trägt, bei den Rhein-Neckar Löwen. Und die werden seit drei Wochen von Gudmundur Gudmundsson trainiert, jenem Mann, dessen Trainerkarriere nach seinen anderthalb Jahren in Dormagen ins Stocken geraten schien. Jetzt soll er, so will es jedenfalls Jesper Nielsen, die Löwen zur besten Vereinsmannschaft der Welt machen.

Der Däne, der einen Großteil seines mit Schmuck (Pandora) verdienten Vermögens in den Handball steckt und bei den Löwen Gesellschafter und Chef des Aufsichtsrates ist, hatte "Gummi" erst im August als "Scout" verpflichtet und gerade mal sechs Wochen später zum Nachfolger von Cheftrainer Ola Lindgren befördert, ausgestattet mit einem Vertrag bis 2015 (!). Der Erfolg gibt ihm bislang Recht: Gleich im ersten Spiel unter der Regie des Isländers setzten sich die Löwen in der Champions League mit 31:30 beim FC Barcelona durch, in der Bundesliga gab es seither zwei Siege (36:28 über Hannover-Burgdorf, 34:30 beim TuS N-Lübbecke). Klar, dass am Dienstag der nächste folgen soll, schließlich liegen die Löwen mit 12:2 Punkten in Sichtweite jenes Titels, von dem sie seit Jahren träumen. "Auf jeder Position gibt es Weltklassespieler, so dass ich glaube, dass der Kader stark genug ist, um die Ziele des Klubs erreichen zu können", sagt Gudmundsson über sein eigenes Team.

Der war für Überraschungen solcher Art schon immer gut. Denn im Februar 2008 war es eher Verlegenheit, als der isländische Handballverband bei ihm anfragte, ob er die Nachfolge von Alfred Gislason als Nationaltrainer antreten wollte. Gudmundsson sagte zu — und führte Island binnen einen halben Jahres zur Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Peking.

Drei Spieler aus jenem Team — Superstar Olafur Stefansson, Gudjon Valur Sigurdsson und der aus Gummersbach gekommene Kreisläufer-Hüne Robert Gunnarsson — hat er jetzt bei den Löwen unter seinen Fittichen. Zwei, die unter ihm auch schon Länderspiele absolvierten — Sigurbergur Sveinsson, Arni Thor Sigtryggsson — trifft er am Dienstag auf Dormagener Seite. Nationaltrainer Islands will "Gummi" weiter bleiben, mindestens bis zu den Olympischen Spielen 2012. Das Pikante: In der EM-Qualifikation trifft er im März auf Deutschland. Da dürfte der Vergleich am Dienstag mit seinem ehemaligen Assistenten eher in die Rubrik Routine fallen.

Info Die Partie wird um 20.15 Uhr in der Mannheimer SAP-Arena angepfiffen

(NGZ)
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