DHC Rheinland Lehren aus der Schlappe ziehen

DHC Rheinland · Viel Zeit, um über die deftige Pokalniederlage in Leutershausen nachzudenken, bleibt den Handballern des DHC Rheinland nicht, denn bereits heute Abend geht es mit dem Zweitliga-Meisterschaftsspiel gegen den HC Erlangen weiter. Trainer Ratka will den Frust "in positive Energie umwandeln"

 Mit sechs Toren war Daniel Mestrum zwar der beste Werfer bei der 29:38-Niederlage des DHC Rheinland in Leutershausen, doch überzeugend fand Trainer Ratka auch den Auftritt des 18-Jährigen nicht.

Mit sechs Toren war Daniel Mestrum zwar der beste Werfer bei der 29:38-Niederlage des DHC Rheinland in Leutershausen, doch überzeugend fand Trainer Ratka auch den Auftritt des 18-Jährigen nicht.

Foto: H. Zaunbrecher

Mit der ersten Niederlage in einem Pflichtspiel unter seiner Regie hielt sich Richard Ratka nicht lange auf: "Das war halt ein typisches Pokalspiel. Bei uns passte überhaupt nichts", fasste der Trainer des DHC Rheinland die 29:38-Schlappe bei Drittligist SG Leutershausen (die NGZ berichtete) zusammen.

Weil ihm angesichts eines 13:21-Rückstandes schon zur Pause klar war, "dass das nicht unser Tag war", ließ er im zweiten Durchgang, von Daniel Schlingmann zwischen den Torpfosten bis zu Daniel Mestrum im linken Rückraum, vornehmlich den Nachwuchs auflaufen: "Ich habe mich relativ früh entschlossen, unsere Ressourcen zu schonen", sagt Ratka. Schließlich wartet bereits heute (19.45 Uhr, Sportcenter) die nächste Aufgabe auf den Zweitligisten.

Und in Gestalt des HC Erlangen eine eher unangenehme. Denn die Franken haben sich bislang als die Minimalisten der eingleisigen Zweiten Liga erwiesen: Dem 23:22-Auftaktsieg über den TV Korschenbroich folgten eine ebenso knappe 19:20-Niederlage bei der TSG Friesenheim und ein 22:21 über den TV Bittenfeld. In Ratkas Augen kommen diese Ergebnisse nicht von ungefähr: "Die spielen eine sehr kompakte und aggressive Deckung." Eine ungewöhnliche dazu, denn eine 5:1-Abwehr spielt zur Zeit kaum einer in Erster oder Zweiter Liga - zumindest nicht über die volle Distanz. "Dadurch bekommt das Spiel für uns einen ganz anderen Charakter", sagt Ratka. Denn unter Stressbedingungen haben seine Angreifer noch nie gegen eine solche Formation gespielt. Für den Ex-Nationalspieler ist die Marschroute für die heutige Partie bereits vorgegeben: "Wir müssen selber eine sehr gute Deckung stellen und versuchen, die einfachen Tore zu machen."

Das mit der Deckung hat am Sonntag beim 22:19 in Düsseldorf funktioniert, bei der Sache mit den Toren sieht der Trainer durchaus noch Steigerungsbedarf. Die Partie in Leutershausen brachte in dieser Hinsicht wenig neue Erkenntnis, bis auf eine alt bekannte: "Man hat gesehen, dass uns Alternativen fehlen, wenn die Leistungsträger ausfallen", sagt Ratka. Zumal sich von den Nachwuchsspielern keiner aufdrängen konnte: "Insgesamt hat keiner auch nur annähernd Normalniveau erreicht."

Überrascht hat das Ratka nicht: "Mir war klar, dass das passiert. Wir sind noch nicht so weit, jedes Spiel zu gewinnen", sagt er trotz der drei Meisterschaftssiege in Folge. Deshalb hat er die Pokalpartie auch nicht mehr groß thematisiert im gestrigen Training: "Die Jungs haben schon auf der Rückfahrt eingesehen, dass wir nur mit voller Motivation und Konzentration eine Chance haben. Deshalb müssen wir die Niederlage jetzt schnell in positive Energie umwandeln."

(NGZ/jt)
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