DHC Rheinland Keine schöne Bescherung

DHC Rheinland · Handball-Zweitligist DHC Rheinland hat im letzten Spiel des Jahres nicht zurück in die Erfolgsspur gefunden. Das 26:30 am Montagabend gegen die TSG Friesenheim war bereits die fünfte Heimniederlage für die Dormagener

 In der Mitte ist keinerlei Durchkommen: Die Friesenheimer Jan Claussen, Mindaugas Veta, Alexander Becker, Steffen Bühler und Marco Hauk (von links) stellen den Dormagenern Bartosz Konitz, Michiel Lochtenbergh und Björgvin Holmgeirsson den Weg zum gegnerischen Tor zu.

In der Mitte ist keinerlei Durchkommen: Die Friesenheimer Jan Claussen, Mindaugas Veta, Alexander Becker, Steffen Bühler und Marco Hauk (von links) stellen den Dormagenern Bartosz Konitz, Michiel Lochtenbergh und Björgvin Holmgeirsson den Weg zum gegnerischen Tor zu.

Foto: H. Zaunbrecher

Dreizehn Dormagener haben 1359 ihrer Anhänger den Abschluss des Weihnachtsfestes gründlich verdorben. Offensichtlich milde gestimmt durch die voraufgegangenen Feiertage verkniffen sich die Anhänger des DHC Rheinland trotzdem ein Pfeifkonzert gestern Abend — und das, obwohl der Handball-Zweitligist bei der 26:30-Niederlage (Halbzeit 12:15) gegen Erstliga-Mitabsteiger TSG Friesenheim, bereits der fünften vor heimischem Publikum in der laufenden Spielzeit, eine überaus enttäuschende Leistung bot.

Der DHC entpuppte sich dabei als idealer Aufbaugegner für die Ludwigshafener, die, beginnend mit der 28:32-Niederlage beim TV Korschenbroich am 26. November, zuvor sechs Spiele in Folge verloren hatten. Gestern setzten sie sich vollkommen verdient durch, und das nicht allein deshalb, weil sie dank eines Blitzstarts (7:2 nach 8 Minuten) während der 60 Minuten nicht ein Mal in Rückstand gerieten.

Die Hausherren kämpften sich zwar innerhalb von acht Minuten auf 7:7 heran, wiederholten dieses Kunststück nach der Pause, als sie auf 17:17 (38.) ausglichen und nach dem 20:25 (50.) die Gäste mit ihrer Aufholjagd bis zum 24:25 (54.) noch einmal in Bedrängnis brachten. Doch es gelang ihnen nicht, die Partie zu drehen, "weil wir die Chancen, die wir uns herausgespielt haben, kläglich vergeben haben", monierte Trainer Richard Ratka und dachte dabei in erster Linie an seine Außen. In der Tat, was Michiel Lochtenbergh und Tobias Plaz seit Wochen in der Offensive abliefern, hat nicht mehr viel mit Zweitliga-Niveau zu tun. So machten sie den seit Wochen wegen der Verletzung von Kevin Klier auf sich allein gestellten Maximilian Bender im Friesenheimer Gehäuse mit 15 Paraden zum Helden des zweiten Weihnachtsabends, während auf der Gegenseite sowohl Jendrik Meyer (6, davon zwei Siebenmeter) als auch Daniel Schlingmann (4) von ihren Vorderleuten allzu oft schmählich im Stich gelassen wurden. Und das hat nicht allein etwas mit der von Ratka wiederholt bemängelten "fehlenden Cleverness meiner jungen Leute im Innenblock" zu tun. Sondern auch mit fehlender Einstellung. Der einzige, der sich gestern mit aller Macht und allen Mitteln gegen die Niederlage stemmte, war Ondrej Zrdrahala, der nicht von ungefähr mit sieben Treffern in 38 Minuten zum besten Werfer auf Seiten der Hausherren avancierte.

Dumm nur, dass der quirlige Tscheche keiner ist, an dem die anderen sich orientieren. Dafür verlegt er sich zu oft auf Einzelaktionen statt das Spiel zu lenken. Und dafür hat ihm der Trainer in den ersten Monaten auch zu wenig Vertrauen geschenkt. Seit Heimniederlage Nummer fünf ist die spannende Frage, wann die Fans ihr Vertrauen dem DHC entziehen.

(NGZ/jul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort