TSV Bayer Dormagen Für Auflösungserscheinungen nur ein Lächeln übrig

Dormagen · Hagens Trainer Lars Hepp spricht von "Auflösungserscheinungen in Ferndorf und Dormagen". Der TSV Bayer reagiert darauf gelassen.

 Unterstellt Dormagen "Auflösungserscheinungen": Lars Hepp.

Unterstellt Dormagen "Auflösungserscheinungen": Lars Hepp.

Foto: hn-

Im Wirtschaftsleben würde man von Geschäftsschädigung sprechen. Beim TSV Bayer Dormagen hat man für die Aussagen von Lars Hepp "nur ein Lächeln übrig", sagt Handball-Koordinator Björn Barthel, "wir jedenfalls äußern uns nicht über andere Vereine, schon gar nicht in dieser Art und Weise."

Was war geschehen? Hepp, seit der Rückrunde der vergangenen Saison Trainer beim VfL Eintracht Hagen, hatte auf der Pressekonferenz nach der 26:29-Niederlage beim Wilhelmshavener HV von "Auflösungserscheinungen in Ferndorf und Dormagen" gesprochen. So berichtet zumindest der Pressedienst der Wilhelmshavener auf der Internetseite des Vereins. Dort heißt es: "Auf die Frage, wie Lars Hepp den Dreikampf an der Spitze sieht, kam eine interessante Antwort: 'Da die beiden Teams aus Dormagen und Ferndorf bei uns in der Nähe sind, bekommt man schon eine Menge mit. Bei Ferndorf und Dormagen machen sich schon seit längerem Auflösungserscheinungen breit. Das ist jedes Jahr das Selbe, dass man sich fragt, wer hoch will und wer nicht kann'."

Beim TSV Bayer geht man gelassen mit dem Thema um. "Wir sehen von uns aus keine Veranlassung, uns dazu zu äußern", sagt Björn Barthel, "das tangiert uns nicht." Denn, so der Handball-Koordinator, "wir befinden uns genau im Zeitplan. Wir führen derzeit intensive Gespräche mit unseren Spielern und werden sicherlich demnächst auch erste Ergebnisse bekannt geben." Wobei, versichert Barthel auf Anfrage der NGZ, die Planungen für die neue Saison "zweigleisig" verliefen, "was die Sache nicht unbedingt einfacher macht."

Auch Trainer Jörg Bohrmann sieht "absolut keinen Grund, in Hektik zu verfallen, nur weil andere Vereine schon die eine oder andere Vertragsverlängerung oder Neuverpflichtung bekannt gegeben haben. Bei uns wird ruhig und akribisch gearbeitet, und das ist auch gut so." Dass in der vergangenen Spielzeit Personalentscheidungen, auch die in Sachen Trainer, frühzeitiger bekannt gegeben worden seien, sei der besonderen Situation geschuldet: "Damals war doch klar, dass wir für eine weitere Saison in der Dritten Liga planen."

Zum jetzigen Zeitpunkt, sagt Bohrmann, sei es "noch viel zu früh, sich damit zu beschäftigen, wo wir nächste Saison spielen. Dafür ist die Saison noch viel zu lang und viel zu schwer." Schließlich, sagt der frühere Bundesliga-Profi, "bin ich immer noch davon überrascht, dass wir überhaupt da oben stehen. Aber das liegt daran, dass die Mannschaft so gut und so seriös arbeitet." Wie sie die Verletzungs-bedingten Ausfälle der Hinrunde weggesteckt habe, zeige überdies, "dass wir nicht von einem oder zwei Einzelspielern abhängig sind, sondern dass die Qualität insgesamt stimmt."

Deshalb sieht der 45-Jährige auch die Frage über seine eigene Zukunft nicht als vorrangig an: "Die Spieler sind wichtiger als der Trainer, darum werden auch zuerst Gespräche mit ihnen geführt. Und die laufen gerade." Außerdem, sagt Bohrmann, "sind wir ja nicht bloß Drittligist. Wir müssen bei allem auch die Gesamtentwicklung des Dormagener Handballs im Auge behalten."

(NGZ)
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