Tsv Bayer Dormagen Dormagener machen das Dutzend voll

Dormagen · Mit dem 35:21 über den VfL Gummersbach II feiert Handball-Drittligist TSV Bayer Dormagen den zwölften Sieg und das 22. Spiel ohne Niederlage in Folge. Der Tabellenführer scheint für das Gipfeltreffen am Mittwoch in Ferndorf gerüstet.

 So sieht wilde Entschlossenheit aus: Dormagens Linksaußen Markus Breuer meldete sich nach Wochen der Flaute rechtzeitig vor dem Gipfeltreffen mit einer Glanzvorstelllung zurück und erzielte beim 35:21-Sieg 13/5 Tore.

So sieht wilde Entschlossenheit aus: Dormagens Linksaußen Markus Breuer meldete sich nach Wochen der Flaute rechtzeitig vor dem Gipfeltreffen mit einer Glanzvorstelllung zurück und erzielte beim 35:21-Sieg 13/5 Tore.

Foto: Heinz Zaunbrecher

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Mit dem 35:21 (Halbzeit 18:11) über den VfL Gummersbach II feierte der TSV Bayer Dormagen den zwölften Sieg in Folge. Seit dem 16. November (32:32 in Gladbeck) hat der Tabellenführer der Dritten Liga West keinen Punkt mehr abgegeben, kam in dieser Zeit auf die beeindruckende Tordifferenz von 390:275 (im Schnitt 32,5:22,9 Treffer pro Partie) und ist nun seit insgesamt 22 Pflichtspielen ungeschlagen.

Doch das ist alles nichts wert, gehen die Dormagener am Mittwoch (20 Uhr) im Gipfeltreffen beim zwei Punkte zurückliegenden Verfolger TuS Ferndorf in der längst ausverkauften Halle an der Stählerwiese in Kreuztal als Verlierer vom Platz. Dann, ist zumindest Jörg Bohrmann überzeugt, kehren die Ferndorfer auf direktem Wege in die Zweite Bundesliga zurück: "Bei deren leichtem Restprogramm geben die keinen Punkt mehr ab", meint der Trainer des Spitzenreiters.

Der stünde rein rechnerisch aufgrund der weitaus besseren Tordifferenz (+164:+100) auch nach einer Niederlage immer noch auf Platz eins. Doch in der Dritten Liga zählt bei Punktgleichheit der direkte Vergleich, und da hat Ferndorf aufgrund seines 40:31-Sieges am ersten Hinrundenspieltag die Nase vorn. "Ob das gerecht und sinnvoll ist, darüber müssen wir nicht diskutieren", findet TSV-Handballkoordinator Björn Barthel, "die Regeln sind nun mal so. Und in der vergangenen Saison sind wir aufgrund des besseren direkten Vergleichs gegenüber Leichlingen Meister geworden." Doch da durften die Dormagener (die allerdings auch in der Tordifferenz besser waren) nicht aufsteigen.

Jetzt wollen sie. Und unterstrichen das am Samstag vor 1303 Zuschauern mit einer hoch konzentrierten Leistung gegen die stärker eingeschätzte Gummersbacher Reserve, die auch gegen den in der Schlussphase weitgehend auf der Platte befindlichen "zweiten Anzug" des TSV nicht den Hauch einer Chance hatte. "Danke für die Lehrstunde", sagte Georgi Sviridenko, der frühere weißrussische Nationaltrainer auf der Bank der oberbergischen Nachwuchsschmiede nach sechzig Minuten, die aus Sicht der Hausherren wesentlich entspannter verliefen als von vielen nach dem Unentschieden im Hinspiel und den voraufgegangenen Kraftakten gegen Neuss und in Leichlingen befürchtet worden war. Bohrmann konnte es sich sogar erlauben, den leicht angeschlagenen Sven Bartmann mit Blick auf das Gipfeltreffen zu schonen. So rückte der erst 21-Jährige Jascha Schmidt, nur durch den berufsbedingten Rückzug von Roland Mainka überhaupt fest in den Drittliga-Kader gerutscht, erstmals von Beginn an zwischen die Pfosten. Und zeigte nach "anfänglichen verständlichen Abstimmungsproblemen mit der Deckung" (Bohrmann) mit insgesamt 17 abgewehrten Bällen, dass er mittlerweile in der Liga angekommen ist. Auf dem Feld stand in der Schlussviertelstunde die komplette "Zweitbesetzung" inklusive des A-Jugendlichen Patrick Hüter, der vom Kreis zwei Treffer beisteuerte. Ohne dass ein Bruch ins Spiel gekommen wäre, im Gegenteil: Vom 27:16 (44.) zogen die Dormagener auf den 35:21-Endstand davon, obwohl auch der bis dahin nach Wochen der Flaute in Glanzform aufspielende Linksaußen Markus Breuer (13/6 Tore, davon 12/5 in den ersten 40 Minuten) auf der Bank blieb.

Sviridenko sprach hernach von einem "deutlichen Klassenunterschied." Ob der sich in der nächsten Saison auch in der Ligazugehörigkeit ausdrückt, entscheidet sich vielleicht schon am Mittwoch. "Ferndorf ist Favorit", sagt Bohrmann, "aber bei Ferndorf liegt auch der Druck. Wir wollen gewinnen, die müssen."

(NGZ)
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