DHC Rheinland Dormagen will den TVK kopieren

Was dem TV Korschenbroich vor anderthalb Wochen im DHB-Pokal gelang, möchte Handball-Bundesligist Dormagener HC Rheinland heute Abend gerne wiederholen: einen Sieg über den TV Großwallstadt. Doch Trainer Kai Wandschneider plagen die üblichen Personalsorgen.

 Sein Einsatz heute in Aschaffenburg ist fraglich, denn Jan-Olaf Immel plagt sich mit einem Riss in der Bauchmuskulatur herum. Doch der Ex-Nationalspieler im Dress des DHC Rheinland ist einer, der auf die Zähne beißen kann.

Sein Einsatz heute in Aschaffenburg ist fraglich, denn Jan-Olaf Immel plagt sich mit einem Riss in der Bauchmuskulatur herum. Doch der Ex-Nationalspieler im Dress des DHC Rheinland ist einer, der auf die Zähne beißen kann.

Foto: Zaunbrecher

Kai Wandschneider ist ein akribischer Arbeiter. Deshalb hat sich der Trainer des DHC Rheinland natürlich alle Videos über den heutigen Gegner angeschaut, deren er habhaft werden konnte. Darunter auch das von der 24:25-Pokalniederlage des TV Großwallstadt beim TV Korschenbroich.

Kai Wandschneider ist auch eine ehrliche Haut. "Ich möchte meinem Kollegen und Freund Khalid Khan nicht zu nahe treten", sagt er deshalb mit Blick auf die Partie vor anderthalb Wochen, "aber das war nicht der TV Großwallstadt, den ich kenne." Deshalb erwartet er heute — die Dormagener laufen um 19.45 Uhr erstmals seit dem Wiederaufstieg in der Aschaffenburger Frankenstolz-Arena auf — einen ganz anders eingestellten Gastgeber: "Die werden heiß sein ohne Ende."

Schließlich liegt das letzte (und bisher einzige) Heimspiel für die Großwallstädter schon vier Wochen zurück — es endete mit einem glücklichen 23:22-Sieg über die HSG Wetzlar, gegen den immer noch ein Protest der Gäste anhängig ist. Auch in den anderen Partien — zum Auftakt gab es einen 32:29-Sieg bei Aufsteiger Ahlen-Hamm, kurz vor der Pokalpleite eine 25:34-Schlappe in Magdeburg und kurz danach einen ebenfalls recht glücklich durch ein Tor von Rechtsaußen Michael Spatz drei Sekunden vor Schluss zustandegekommenen 29:28-Erfolg in Lübbecke — wussten die Mainfranken nur sehr bedingt zu überzeugen. Wandschneider sieht darin Vor- und Nachteil zugleich für seinen DHC. Denn "irgendwann wird beim TVG der Knoten platzen, von ihrer Besetzung her müssten die eigentlich besser spielen", ist er mit Blick auf den mit Nationalspielern wie Stefan Kneer, Steffen Weinhold, Oliver Köhrmann oder Jens Tiedtke gespickten Kader seines Kollegen Michael Biegler überzeugt. Auf der anderen Seite steht Großwallstadt heute "unter Druck, jedenfalls mehr als wir. Wir haben doch wie in Melsungen gar nichts zu verlieren, also können wir auch so aufspielen wir da." Doch wie beim 28:24-Überraschungssieg wird er mal wieder von Personalsorgen geplagt: Hinter den Einsätzen von Jan-Olaf Immel (Bauchmuskelriss) und Maciej Dmytruszynski (Meniskusprobleme) stehen Fragezeichen, ein noch dickeres hinter Rechtsaußen Daniel Wernig, der sich fieberkrank abgemeldet hat. Hinzu kommen die Langzeitausfälle Tobias Plaz und Marko Krsmancic, der seine Kreuzband-OP gut überstanden hat — ein Ersatz konnte noch nicht gefunden werden. "Wenns ganz hart kommt, haben wir nur acht Feldspieler", sagt Wandschneider. Kollege Biegler hat's da besser: Ihm fehlen "nur" die Linksaußen Andreas Kunz (Bauchmuskelriss) und Gregor Schmeißer (Knie-OP).

(NGZ)
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