DHC Rheinland DHC tankt Selbstvertrauen

Auch wenn die Handballer des Dormagener HC Rheinland in Mannheim mit 28:31 unterlagen, der Auftritt beim Titelkandidaten Rhein-Neckar Löwen verleiht der jungen Truppe neue Kraft im Kampf um den Klassenerhalt.

 Kentin Mahé (M.) löste beim DHC Rheinland gegen die Rhein-Neckar Löwen im Verlauf der ersten Hälfte Max Holst auf der Position des Spielmachers ab und markierte vier Treffer.

Kentin Mahé (M.) löste beim DHC Rheinland gegen die Rhein-Neckar Löwen im Verlauf der ersten Hälfte Max Holst auf der Position des Spielmachers ab und markierte vier Treffer.

Foto: Archiv

Die Nacht nach dem Kraftakt seiner Jungs in der SAP-Arena gegen die Rhein-Neckar Löwen war für Kai Wandschneider nur kurz. Ohnehin erst um 2 Uhr aus Mannheim zurückgekehrt, fand der Trainer des Handball-Bundesligisten DHC Rheinland lange keinen Schlaf – und schon gegen 8 Uhr standen die Handwerker vor der Tür, um die Schäden eines Wasserrohrbruchs unter seiner Wohnung in Köln-Ehrenfeld zu beheben. Und trotzdem war der Coach guter Dingen, hatten seine Schützlinge bei der erfreulich knappen 28:31-Niederlage gegen Olafur Stefansson, Uwe Gensheimer & Co. doch eine ganze Menge richtig gemacht. "Ich ziehe den Hut vor dieser Mannschaft", sagte er bewegt, "für mich sind das alles kleine Helden".

In der Tat hätte den Bubis vom Höhenberg diese Leistung kaum jemand zugetraut. Dass der krasse Außenseiter bei den auf jeder Position mit Weltklassehandballern bestückten Löwen bis zum Schluss an der Sensation arbeitete – knapp sechs Minuten vor Spielende lagen die Gäste nach einem Treffer von Daniel Wernig lediglich mit 26:28 zurück –, war vor allem Kentin Mahé, Max Holst und Sigurbergur Sveinsson zu verdanken. "Sie waren im Angriff unsere stärksten Spieler", lobte Wandschneider. Dem acht Mal erfolgreichen Sveinsson bescheinigt er gar "die bislang beste Leistung" im neuen Trikot. Er vermutete, dass den Isländer ebenso wie seinen Landsmann Arni Sigtryggsson die Anwesenheit des in Personalunion auch für die Rhein-Neckar Löwen verantwortlichen Nationaltrainers Gudmundur Gudmundsson zusätzlich motiviert habe. Unterstützung fand Sveinsson bei Mahé (vier Treffer), der im Rückraum von der Mittelposition aus klug Regie führte. Dort hatte der Franzose im Verlauf der ersten Hälfte Holst abgelöst. Der 21-Jährige war daraufhin auf Linksaußen gewechselt, markierte acht Tore und bestach dabei durch Perfektion vom Siebenmeterpunkt (5/5).

Im Kasten des DHC könnte bei Jens Vortmann endlich der Knoten geplatzt sein. Der 23-Jährige, in der 24. Minute für den zuletzt so starken Vitali Feshchanka gekommen, sagte nach seinem gelungenen Auftritt erleichtert: "Ich bin froh, dass ich meine Chance nutzen konnte." Trotzdem zeigte sich selbst Wandschneider überrascht, "dass wir bis zum Schluss so mitgehalten haben. Individuelle Klasse hat die Partie letztlich entschieden".

Nach dem "super Auftritt unserer Youngster-Truppe gegen eine Weltauswahl, der auch gut fürs Selbstvertrauen war", gab Wandschneider seinen Mannen gestern frei. Doch schon heute beginnt die Vorbereitung auf die nächsten Aufgaben: Nächsten Mittwoch (19.45 Uhr, HRC-Arena) geht es im Pokal gegen den Meister THW Kiel, drei Tage später kommt in der Liga Gummersbach nach Dormagen.

(NGZ)
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