DHC Rheinland DHC steckt tief in der Krise

Vier Tage nach der besten Saisonleistung leistete sich Handball-Bundesligist Dormagener HC Rheinland gestern Abend bei der 21:27-Niederlage gegen FrischAuf Göppingen einen Offenbarungseid in Sachen Angriffshandball.

Handball-Bundesligist Dormagener HC Rheinland steckt tief in der Krise. Zur eigenen schwachen Leistung, die die Dormagener gestern Abend vor 1976 Zuschauern bei der 21:27-Niederlage boten, gesellt sich die Entwicklung im Tabellenkeller der "stärksten Liga der Welt": Dort werden die Konkurrenten nämlich immer stärker, MT Melsungen feierte mit dem 27:26 über den TBV Lemgo den zweiten Sieg in Folge und hat nun punktemäßig zum DHC Rheinland aufgeschlossen.

Und wenn sich die Dormagener weiterhin so harmlos im Angriff präsentieren wie am gestrigen Abend, dürften nicht mehr allzu viele Zähler hinzu kommen. Was sich die Hausherren vor der Pause leisteten, kam einem Offenbarungseid in Sachen Offensivhandball gleich: Es dauerte genau neun Minuten und fünf Sekunden, ehe dem DHC der erste Treffer der Partie gelang - durch Max Holst vom Siebenmeterpunkt. Auch das zweite Dormagener Tor war ein Strafwurf von Holst nach 16 Minuten. Es dauerte sage und schreibe bis zur 25. Minute, ehe Kristian Nippes das erste Feldtor für die Hausherren gelang!

Dass es zu diesem Zeitpunkt "nur" 9:3 für die Göppinger stand, hatten die Dormagener der Tatsache zu verdanken, dass die Gäste auch nicht gerade ein handballerisches Feuerwerk abbrannten. "Ich hatte Respekt vor diesem Spiel", bekannte FrischAuf-Trainer Velimir Petkovic - zum einen, weil seine erst am Montag vom Europapokalspiel aus Schweden zurückgekehrten Spieler müde waren. Zum anderen, weil ihm die Dormagener Leistung von Samstagabend in Balingen Respekt eingeflößt hatte.

Doch der Schlaufuchs auf der Göppinger Bank hatte auch erkannt, dass darin die Chance für sein Team lag. Denn "mit der besten Leistung zu verlieren ist nicht gut für den Kopf." Da wollte Kai Wandschneider seinem Kollegen nicht widersprechen: "Genau die, die in Balingen unsere Besten waren, haben heute versagt."

Was mit wenigen Ausnahmen für das gesamte Team galt. Dass der bislang vollkommen enttäuschende Arni Thor Sigtryggson gestern Abend bester Feldspieler war, sagt alles über die desolate Vorstellung. Dass die Niederlage nicht höher ausfiel, lag daran, dass die Göppinger nicht mehr taten als nötig, um den Vorsprung zu halten. Und daran, "dass die Jungs bis zum Schluss gekämpft haben", sah Wandschneider sogar noch etwas Positives in der elften Saisonniederlage, darunter der siebten vor heimischem Publikum.

Angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz und der bevorstehenden Kellerduelle in Hamm und gegen Wetzlar dürfte das allerdings zu wenig sein.

(NGZ)
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