DHC Rheinland DHC spielt zunächst weiter
DHC Rheinland · Handball-Bundesligist DHC Rheinland setzt trotz des Insolvenzantrags bis auf weiteres den Spielbetrieb fort. Am Sonntag – Anwurf 17.30 Uhr im Sportcenter – gegen MT Melsungen wird nur Kristian Nippes nicht mehr dabei sein.
Es gibt weiter Bundesliga-Handball in Dormagen: Zumindest das Heimspiel am Sonntag um 17.30 Uhr gegen MT Melsungen trägt der DHC Rheinland ungeachtet des am Dienstag beim Amtsgericht Düsseldorf eingereichten Insolvenzantrags noch aus.
Wie es danach weitergeht – am kommenden Mittwoch (16.) müsste der DHC laut Spielplan in Flensburg antreten – vermag der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Andres nicht zu sagen. Er informierte gestern Abend in einem mehr als zweistündigen Gespräch in der DHC-Geschäfststelle an der Römerstraße Spieler und Mannschaftsverantwortliche des Tabellenletzten über die aktuelle Situation. "Es war eine sehr sachliche Atmosphäre, der Insolvenzverwalter hat auf alle Fragen geantwortet. Jetzt weiß jeder, wo er dran ist", wusste DHC-Pressesprecher Detlev Zenk zu berichten.
Die wichtigste Mitteilung für Spieler und Fans: Das Heimspiel gegen MT Melsungen am Sonntag um 17.30 Uhr wird ausgetragen. Nicht mehr dabei sein wird Kristian Nippes. Der bisherige Mannschaftskapitän, der heute 23 Jahre alt wird, hat nach NGZ-Informationen bereits am Dienstag eine außerordentliche Kündigung eingereicht. Im Auswärtsspiel bei den Füchsen Berlin am Mittwochabend stans der Linkshänder zwar auf dem Spielberichtsbogen, wurde jedoch nicht eingesetzt. "Er hatte Anzeichen von Grippe, hat sich übergeben", so die offizielle Auskunft von Trainer Kai Wandschneider auf Nachfrage der NGZ in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Nippes wird sehr wahrscheinlich zu seinem Stammverein, Zweitliga-Tabellenführer Bergischer HC zurückkehren, gut möglich, dass er am Samstag im Auswärtsspiel bei der HG Saarlouis bereits zum Einsatz kommen wird.
Zweiter Abgang beim DHC dürfte Torhüter Vitali Feshchanka sein, der am Sonntag allerdings noch ein Mal das Dormagener Trikot überstreifen wird. Pikant: Der ehemalige weißrussische Nationaltorhüter wird ausgerechnet mit Dormagens nächstem Gegner MT Melsungen in Verbindung gebracht.
Weitere Abgänge sind bis 15. Februar möglich und nach Ansicht von Team-Manager Thomas Dröge auch wahrscheinlich – im gestrigen Gespräch mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter hat allerdings kein weiterer Spieler eine konkrete Wechselabsicht geäußert. Die drei während der laufenden Saison verpflichteten Hannes Lindt, Oliver Tesch und Bartosz Konitz könnten laut DHB-Statuten nur ins Ausland wechseln.
Von der personellen Situation wird weitestgehend abhängen, ob der DHC bis zum Saisonende auflaufen wird. Der Insolvenzverwalter, so Zenk, habe zwar gestern Abend die Absicht erkennen lassen, den Spielbetrieb nach Möglichkeit aufrecht zu erhalten, doch dafür sei "erst eine Untersuchung der gesamten Situation in vollem Umfange" nötig.
