DHC Rheinland DHC kassiert erste Niederlage
DHC Rheinland · Seit gestern ist keine Mannschaft in der eingleisigen Zweiten Handball-Bundesliga mehr verlustpunktfrei. Gegen TuSEM Essen kassierte der Dormagener HC Rheinland mit dem 20:23 vor 1749 Zuschauern seine erste Saisonniederlage – und das nicht einmal unverdient
Seit gestern ist keine Mannschaft in der eingleisigen Zweiten Handball-Bundesliga mehr verlustpunktfrei. Gegen TuSEM Essen kassierte der Dormagener HC Rheinland mit dem 20:23 vor 1749 Zuschauern seine erste Saisonniederlage — und das nicht einmal unverdient
Jede Serie geht einmal zu Ende — die des DHC Rheinland endete gestern Abend nicht einmal unverdient. Denn bei der 20:23-Niederlage (Halbzeit 11:12) gegen TuSEM Essen, der ersten im sechsten Saisonspiel in der eingleisigen Zweiten Handball-Bundesliga, präsentierten sich die Dormagener den 1749 Zuschauern im heimischen Sportcenter seltsam uninspiriert und ohne den Biss, der die neu zusammen gestellte Mannschaft von Trainer Richard Ratka bislang ausgezeichnet hatte.
Verdient war die Niederlage, nach der jetzt kein Team in der Zweiten Liga mehr ohne Punktverlust ist, auch deshalb, weil bis auf Björgvin Holmgeirsson, mit sieben Treffern auch erfolgreichster Torschütze, und den mit 14 Paraden erneut starken Jendrik Meyer zwischen den Pfosten kein Dormagener gestern annähernd Normalform erreichte.
Verdient war die Niederlage auch, weil sich die Hausherren im Auslassen bester Tormöglichkeiten überboten. Immer wieder warfen sie flach gegen den am Boden enorm starken Essener Torhüter-Routinier Jan Kulhanek. Der hatte zwar am Ende mit zwölf Bällen zwei weniger gehalten als Jendrik Meyer, doch insgesamt entschieden die Gäste das Duell zwischen den Pfosten für sich. Denn da war ja noch der junge Sebastian Bliß, gegen den die Dormagener überhaupt keine Einstellung von der Siebenmeterlinie fanden. Michiel Lochtenbergh, Florian von Gruchalla und der zuvor zwei Mal erfolgreiche Ondrej Zrdrahala zwei Minuten vor Schluss beim Stande von 19:20 scheiterten an Bliß, der auch aus dem Spiel heraus blasse David Breuer setzte das Spielgerät am Essener Gehäuse vorbei. "Diese Wurfschwäche, auch aus anderen freistehenden Situationen, war ganz entscheidend", gab Richard Ratka nach dem Schlusspfiff zu. Der DHC-Trainer sah freilich noch einen anderen Faktor als spielentscheidend an: "Essen hat heute cleverer agiert und die Möglichkeiten, die sich ihnen boten, bis ins Extrem ausgenutzt."
Was er damit meinte, waren die langatmigen Angriffszüge des TuSEM, die die Schiedsrichter Florian Gerhard und Tobias Küsters (zu) selten mit dem gehobenen Arm zum Zeichen des drohenden "Zeitspiels" unterbanden. "Wir bewegen uns wieder auf Achtiger-Jahre-Handball zu, weil die Schiedsrichter immer öfter diese Art zu spielen tolerieren", meint Ratka und fordert von seinen Spielern: "Darauf müssen wir uns einstellen." Doch dafür braucht der DHC einen Denker und Lenker, der gestern fehlte. Auch in der Schlussphase, als Ratka alles auf eine Karte setzte und die Youngster Daniel Mestrum und Johannes Clausing auch im Angriff brachte. Die trafen zwar zum 19:19 und 20:20, doch weil danach jegliche Ordnung fehlte, feierte TuSEM verdient den ersten Auswärtssieg.