DHC Rheinland DHC erhält Lizenz mit Auflagen

DHC Rheinland · Das Schiedsgericht der Handball-Bundesliga hat der Klage des Dormagener HC Rheinland stattgegeben: Ist das laufende Insolvenzverfahren bis zum 10. Juni beendet, erhält der Klub die Lizenz für die Zweite Liga, startet aber in der neuen Saison gleich mit acht Minuspunkten

 Kampf und Einsatzwille, wie hier von Tobias Plaz demonstriert, haben sich zunächst einmal gelohnt für den DHC Rheinland.

Kampf und Einsatzwille, wie hier von Tobias Plaz demonstriert, haben sich zunächst einmal gelohnt für den DHC Rheinland.

Foto: Zaunbrecher

Aufatmen beim DHC Rheinland: Das drohende "Aus" für den Profi-Handball in Dormagen ist erst einmal abgewendet. Allerdings nur unter zwei Bedingungen: Das laufende Insolvenzverfahren muss spätestens bis zum 10 Juni "nachgewiesen abgeschlossen" sein — nur dann erhält der Klub die Lizenz für die Zweite Liga. Und in die nimmt er gleich die Hypothek von acht Minuspunkten mit.

Dennoch wird die Entscheidung, die das unabhängige Schiedsgericht der Handball-Bundesliga (HBL) nach mehrstündiger Verhandlung in Minden traf, in Dormagen als "Happy-End" bewertet: "Wir freuen uns über die Entscheidung des Schiedsgerichts", sagt Dirk Andres. Der vom Amtsgericht Düsseldorf eingesetzte Insolvenzverwalter hatte zusammen mit dem auf Sportrecht spezialisierten Münchner Rechtsanwalt Thomas Summerer und DHC-Geschäftsführer Heinz Lieven die Interessen des Klubs vor dem aus einem Vorsitzenden und zwei Beisitzern bestehenden Schiedsgericht vertreten.

Das hatte der Dormagener Delegation schon recht früh klar gemacht, dass ihre Klage gegen die Nicht-Erteilung der Lizenz für die Erste Liga keine Aussicht auf Erfolg habe. Daraufhin zog der DHC diese Klage zurück, behielt aber die in Sachen Zweite Liga aufrecht. Mit Erfolg, denn nach eingehender Beratung entschied das Gericht, "dass es sich aufgrund des laufenden Insolvenzplanverfahrens beim DHC Rheinland um einen Sonderfall handele, der durch die Lizenzierungsrichtlinien nicht eindeutig geregelt sei", heißt es in der Pressemitteilung der HBL "Nur deshalb könne die Lizenz unter der Bedingung, dass das Insolvenzplanverfahren bis zum 10. Juni nachgewiesen abgeschlossen werde, erteilt werden. Wir dieses Bedingung nicht bis zum 10. Juni erfüllt, steigt der DHC Rheinland in die Dritte Liga ab."

Andres ist davon überzeugt, dass der DHC diese Fristsetzung einhalten kann: "Da wir im Insolvenzverfahren im Plan sind, gehe ich davon aus, dass auch in der nächsten Saison in Dormagen Profi-Handball gespielt wird", sagt der Düsseldorfer Rechtsanwalt. Allerdings muss die Gläubigerversammlung am 26. Mai dem Verfahren noch zustimmen. Andres hat keine Bedenken, dass diese Zustimmung erfolgt: "Die wichtigsten Gläubiger haben ihre Bereitschaft signalisiert. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass der Plan nicht akzeptiert wird", hatte er bereits am vergangenen Freitag auf der Pressekonferenz nach dem Dormagener 33:28-Heimsieg über die HSG Ahlen-Hamm erklärt.

Es war der vierte Sieg des DHC, seit Heinz Lieven am 8. Februar beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Insolvenz gestellt hatte. "Vielleicht hat ja das couragierte Auftreten der Jungs die Entscheidung des Sportgerichts beeinflusst", meint Trainer Kai Wandschneider, "es wäre bedauerlich für den gesamten Handball, wenn der DHC in die Regionalliga müsste."

(NGZ)
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