DHC Rheinland Der Vierte trifft auf den Vierten

DHC Rheinland · Je nachdem, welche Tabelle man zugrundelegt, stehen sich heute Abend im Dormagener Sportcenter der Tabellenvierte und der Tabellenvierte der Zweiten Handball-Bundesliga gegenüber. So oder so erwartet DHC-Trainer Richard Ratka gegen den SC DHfK Leipzig "ein Spiel auf Augenhöhe"

 Muss seine Tormöglichkeiten besser nutzen: Dormagens Mannschaftskapitän Tobias Plaz.

Muss seine Tormöglichkeiten besser nutzen: Dormagens Mannschaftskapitän Tobias Plaz.

Foto: H. Zaunbrecher

Was haben die übereifrigen Kollegen von der "Handballwoche" da bloß angerichtet? Anstatt der offiziellen Auslegung der Handball-Bundesliga (HBL) zu folgen, die unter ihrer Tabelle eindeutig vermerkt: "Bitte beachten: Dem DHC Rheinland werden nach Ablauf der Spielzeit der Saison 2011/12 acht Pluspunkte abgezogen", haben sie in ihrem "Fachblatt" diesen Punktabzug bereits vollzogen. Somit kursieren zwei Tabellen in Handball-Deutschland.

Und somit kommt es Freitag Abend — Anwurf ist um 19.45 Uhr durch die Unparteiischen Harald Schembs und Markus Weyell — im Dormagener Sportcenter zur kuriosen Situation, dass der Tabellenvierte (der offiziellen Version) den Tabellenvierten (der übereifrigen Version) erwartet.

So oder so, für Richard Ratka ist die Partie gegen den SC DHfK Leipzig ohnehin eine "auf Augenhöhe. Die haben eine gute Mannschaft, sind breit aufgestellt und aus einer guten Deckung heraus sehr gefährlich", urteilt der Trainer des DHC Rheinland über den Aufsteiger aus Sachsen, der eigentlich gar kein Neuling ist: Denn das Gros der Mannschaft von Uwe Jungandreas stammt ebenso wie der Trainer aus der "Konkursmasse" von Concordia Delitzsch.

"Die Eingespieltheit ist ihre Stärke", sagt Ratka und richtet sich auf ein "Geduldsspiel" ein: "Wir müssen da sehr diszipliniert zu Werke gehen, denn Fehler und Ballverluste bestrafen die Leipziger sofort". Das erledigen meist die flinken Außen Rene Boese und Ulrich Streitenberger, die ebenso wie der torgefährliche Mittelmann Philipp Seitle (69 Feldtore) aus Delitzsch kamen.

Fehlen werden Jungandreas heute nur die Langzeitverletzten Martin Müller und Erik Jacob, der Rest des Kaders inklusive des nach einer Grippe wieder genesenen Torhüters Michael Galia — sein jüngerer Bruder Martin steht beim TV Großwallstadt zwischen den Pfosten — trat bereits gestern die Reise ins Rheinland an.

Ratka fehlen nur die Kreisläufer Bastien Arnaud und Andrej Petro, dessen Fingerverletzung wohl nicht seinen Einsatz bei den Europameisterschaften für die slowakische Nationalmannschaft gefährdet.

Für den DHC wird er in den restlichen drei Partien dieses Jahres — am kommenden Mittwoch in Ba Schwartau, am zweiten Weihnachtstag gegen die TSG Friesenheim — hingegen nicht mehr auflaufen.

Trotzdem sagt Ratka: "Wir wollen diese drei Spiele gewinnen." Kämen dann noch zwei Punkte aus der abgesagten Partie in Schwerin hinzu — das Urteil des Sportgerichts steht immer noch aus — hätte sich der DHC im oberen Drittel festgesetzt, egal, welche Tabelle man zu Rate zieht.

(NGZ)
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