DHC Rheinland Das Spiel: Friesenheim wird am Ende gedemütigt

DHC Rheinland · Am Ende kam es einer Demütigung gleich: Beim schon abgestiegenen Tabellenletzten zu verlieren war schon schlimm genug für die TSG Friesenheim. Mit dieser Niederlage dem eigenen Abstieg einen gewaltigen Schritt näher gekommen zu sein, war noch schlimmer für den Bundesliga-Neuling aus Ludwigshafen, der in den restlichen sieben Saisonspielen fünf Mal gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel antreten muss.

Am schlimmsten aber muss für die Friesenheimer und ihren zahlreich mitgereisten Anhang gewesen sein, wie und von wem sie besiegt wurden am Freitagabend. Das galt besonders für die Schlussphase, als die Gäste noch einmal Morgenluft witterten, nachdem sie einen Sieben-Tore-Rückstand (10:17, 31.) bis auf 19:22 (49.) und 25:28 (56.) verkürzt hatten, den vor allem im ersten Durchgang auf hohem Niveau agierenden Dormagenern die Kräfte auszugehen schienen.

Da gelang nämlich Michael Wittig das, was auf Dormagener Seite eher Seltenheitswert besitzt in dieser Saison: drei Tore vom Kreis. "Er war ein bisschen unser Matchwinner", lobte Trainer Kai Wandschneider den 21-Jährigen, der bislang nie über den Status des Lückenfüllers hinausgekommen war, diesmal aber das Spielgerät in einer Manier ins Tor wuchtete, die nicht nur Ex-Pressesprecher Knut Kleinsorge "an die besten Tage von Kalle Töpfer" erinnerte. Demütigend ebenso, dass in der Schlussminute der andere Dormagener "Edelreservist" Daniel Schlingmann noch zwei Würfe abwehrte: Erst gegen den zuvor vier Mal vom Siebenmeterpunkt erfolgreichen Benjamin Matschke, dann gegen Niklas Ruß. Noch demütigender, dass die Friesenheimer zuvor 15 Mal am erneut starken Jens Vortmann scheiterten. Der war nämlich nach den Verletzungen von Kevin Klier und Stephan Pfeiffer als Neuverpflichtung bei den "Eulen" im Gespräch. Sie entschieden sich für den Kroaten Vladimir Bozic – der hielt am Freitag genau vier Würfe.

Der Friesenheimer Frust entlud sich in unnötiger Härte: Unschöner Höhepunkt war der Faustschlag mit Ansage, mit dem Junioren-Nationalspieler Christian Dissinger nach 38 Minuten Fabian Böhm niederstreckte. Beizukommen war den Dormagenern auch damit nicht – und das, obwohl bei den Hausherren längst nicht alles rund lief, vor allem die Halbpositionen deutliches Steigerungspotenzial offenbarten. Doch mit Kampfgeist und schier unendlicher Moral, aber auch der besseren Spielanlage machte der DHC auch dieses Manko wett.

(NGZ)
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