TSV Bayer Dormagen Bohrmann sieht TSV "nicht als Favorit"

Dormagen · Der TSV Bayer Dormagen ist heute Abend beim Leichlinger TV zu Gast. Vor den "Wochen der Wahrheit", in denen der Drittliga-Tabellenführer noch in Ferndorf und Wilhelmshaven gastiert, verlängerte Torhüter Sven Bartmann den Vertrag

 Das Duell zwischen Alexander Kübler (r.) und Matthias Aschenbroich wird es heute Abend nicht geben, denn der einst auch in Dormagen heimische Linkshänder in Diensten des Leichlinger TV fällt wegen einer Verletzung aus.

Das Duell zwischen Alexander Kübler (r.) und Matthias Aschenbroich wird es heute Abend nicht geben, denn der einst auch in Dormagen heimische Linkshänder in Diensten des Leichlinger TV fällt wegen einer Verletzung aus.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Heute um 20 Uhr im Leichlinger Smidt-Forum (Am Hammer) beginnen für den TSV Bayer Dormagen die "Wochen der Wahrheit": Geht der seit 20 Pflichtspielen ungeschlagene Tabellenführer aus den Partien beim Leichlinger TV (4.), bei Verfolger TuS Ferndorf (19. März) und beim Tabellendritten Wilhelmshavener HV (5. April) unbeschadet hervor, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Dormagener spätestens beim Saisonfinale am 11. Mai in Aurich die Rückkehr in die Zweite Handball-Bundesliga feiern können.

So weit in die Zukunft möchte Jörg Bohrmann seinen Blick indes nicht lenken: "Die heutige Partie wird schwer genug. Wir sind keineswegs der Favorit." Das macht der Dormagener Trainer gleich an mehreren Faktoren fest: "Erstens spielen wir auswärts — und in Leichlingen haben wir noch nie etwas geholt." Zweitens seien die "Pirates" nicht mehr mit jenem Leichlinger Team vergleichbar, das im Hinspiel mit 28:38 unter die Räder kam: "Die haben danach nur zwei Spiele verloren" — 20:21 gegen den TV Korschenbroich, 23:26 gegen den Wilhelmshavener HV — "und den TuS Ferndorf mit 42:35 abgefertigt, das sagt doch alles."

Und drittens sei der Zustand seiner eigenen Truppe nicht mehr so stabil wie noch vor ein paar Wochen: "Der Ausfall von Moritz Preuss" — der Junioren-Nationalspieler auf der Kreisläuferposition wurde inzwischen erfolgreich am Kreuzband operiert, "die Operation ist sehr gut verlaufen", sagt der Trainer — "und das beruflich bedingte Fehlen von Frederic Rudloff haben die Abwehr deutlich geschwächt. Da müssen wir uns zum Spiel gegen Neuss erheblich steigern, wenn wir eine Chance haben wollen." Vielleicht kommt der Defensive — der TSV stellt mit 522 Gegentreffern die mit Abstand beste der Liga — ja die gestrige Entscheidung von Sven Bartmann zu Gute, seinen Vertrag um ein weiteres Jahr, im Aufstiegsfalle sogar um zwei Jahre, zu verlängern. "Er spielt eine überragende Saison, ich bin froh, dass es uns gelungen ist, ihn zu halten", sagt Handball-Koordinator Björn Barthel über den 26 Jahre alten Torhüter, der vor Saisonbeginn aus Uerdingen kam und zuvor mit dem TV Korschenbroich bereits Zweitliga-Erfahrung sammelte.

Einen wie ihn suchen die "Pirates" noch, denn der Österreicher Jürgen Suppanschitz, der im Hinspiel sein Debüt zwischen den LTV-Pfosten feierte, verlässt Leichlingen am Saisonende, der Ex-Dormagener Matthias Aumann hört aus beruflichen Gründen auf. Außerdem kehren Jens Reinarz, Achim Jansen, Andre Loschinski und Maik Schneider der "Blütenstadt" den Rücken, neu verpflichtet hat LTV-Manager Frank Lorenzet bislang Tim Hilger, Carsten Lange (beide TuS Ferndorf) sowie Henning Padeken und Patrik Ranftler vom ART Düsseldorf.

Bei dem kamen die Leichlinger im letzten Spiel nicht über ein 30:30 hinaus. "Dass Platz drei für uns in weite Ferne gerückt ist, hat uns einen Knacks gegeben", sagt Spielertrainer Maik Pallach — das angepeilte Ziel verfehlten seine Schützlinge durch die 23:26-Niederlage gegen Wilhelmshaven eine Woche zuvor. Trotzdem sei die Mannschaft für heute Abend motiviert: "Wir haben bis auf Matthias Aschenbroich alle Mann an Bord, wir sind heiß und wir wollen dieses Top-Spiel genießen. Ob das reicht, um etwas zu holen, weiß ich nicht, denn dafür muss viel stimmen."

(NGZ)
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