DHC Rheinland Bob Hanning will Hilfestellung leisten

DHC Rheinland · Berlin Die Pressekonferenz am Mittwoch kurz nach 22 Uhr in den Katakomben der Berliner Max-Schmeling-Halle dürfte in die Handballgeschichte eingehen. Nicht wegen der Aussagen der Trainer zum 33:28-Sieg der Füchse Berlin gegen den DHC Rheinland – die waren schnell abgehakt.

Doch was Bob Hanning sagte, besitzt Seltenheitswert im Profi-Sport. Der Manager der Füchse Berlin rief seine Kollegen in der Handball-Bundesliga dazu auf, "alles zu tun, damit der Spielbetrieb des DHC Rheinland gesichert wird". Und das nicht bloß mit Blick auf mögliche Einnahmeausfälle durch nicht ausgetragene Spiele – Hanning bezifferte den "finanziellen GAU, der eingetreten wäre, wären die Dormagener heute nicht angetreten" mit 80- bis 100 000 Euro, weshalb es ihm leicht gefallen sei, die Reisekosten der Gäste zu übernehmen. Vielmehr denkt der gebürtige Essener (43), der am Mittwoch Geburtstag feierte, längerfristig: "Es ist wichtig, dass der Standort erhalten bleibt, denn das ist ein Standort, der sich intensiv mit jungen deutschen Spielern beschäftigt". Deshalb habe er im Gespräch mit der bisherigen DHC-Führung und dem Insolvenzverwalter seine Hilfe angeboten. Als Vizepräsident der Handball-Bundesliga (HBL) will er außerdem gemeinsam mit dem Lizenzierungsausschuss nach einer Lösung für den DHC suchen. Um solche Fälle wie den Dormagener zukünftig zu vermeiden, müsse die Liga über die Anlage eines "Rettungsfonds" nachdenken.

In der aktuellen Lage sind mehrere Arten der Hilfestellung möglich: Andere Vereine könnten dem DHC finanziell oder, falls mehrere Spieler Dormagen verlassen sollten, personell unter die Arme greifen, indem sie ihm "junge Spieler, die bei ihren Heimatklubs meist auf der Bank sitzen, kostenlos zur Verfügung stellen." Hanning: "Viele der großen Vereine könnten helfen, wenn sie wollten."

(NGZ)
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