Verätzungen mit Natronlauge Tödlicher Arbeitsunfall im Chempark Dormagen

Update | Dormagen · Sechs Männer wurden am Donnerstag bei einem Arbeitsunfall auf dem Chempark-Gelände in Dormagen verletzt. Einer von ihnen starb noch an der Unfallstelle. Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden, heißt es vom Chempark-Betreiber.

 Eine Luftaufnahme des Chemparks Dormagen (Archivfoto).

Eine Luftaufnahme des Chemparks Dormagen (Archivfoto).

Foto: Bayer

Ein schweres Unglück mit einem Toten hat sich am Donnerstagvormittag im Chempark Dormagen ereignet. Aus bisher unbekannter Ursache kam es dort gegen 10.40 Uhr bei Reinigungsarbeiten zu einem Arbeitsunfall durch Verätzungen mit Natronlauge. Wie der Chempark-Betreiber Currenta am Nachmittag mitteilte, wurden dabei drei Mitarbeiter eines Partnerunternehmens und drei Rettungskräfte verletzt. Es soll sich bei den Betroffenen ausschließlich um Männer handeln. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen erlag ein Mitarbeiter seinen schweren Verletzungen am Unfallort.

„Wir sind tief betroffen über diesen tragischen Unfall und den Tod des Kollegen. Unser besonderes Mitgefühl gilt vor allem den Angehörigen, aber auch den Kollegen, die mit ihm zusammengearbeitet haben“, erklärte der Chempark-Leiter Lars Friedrich.

Zu den Verletzten zählten drei Rettungskräfte. Sie seien nach dem Unfall mit dem ätzenden Stoff in Berührung gekommen, berichtete Max Laufer, Sprecher des Chempark-Betreibers Currenta, auf Nachfrage. Die Rettungskräfte hätten inzwischen alle wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden können, ergänzte er am späten Nachmittag.

Die beiden Verletzten, die für eine Reinigungsfirma arbeiten, mussten im Krankenhaus bleiben. Darüber, wie schwer sie genau verletzt seien, dürfe er aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nichts sagen, so Currenta-Sprecher Laufer. Er betonte, dass sich der Unfall nicht bei Currenta, sondern bei einem Partnerunternehmen und auf dessen Anlage ereignet habe.

Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden. Der Unfall und seine Folgen seien unmittelbar auf den Ort der Reinigungsarbeiten beschränkt gewesen, sagte Laufer.

Im Chempark Dormagen sind rund 9.500 Menschen beschäftigt. Sie stellen in ihren jeweiligen Unternehmen insgesamt rund 2000 verschiedene chemische Produkte her. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Herstellung von Pflanzenschutzmitteln, Polymeren, Kunststoffen und Kautschuken.

Im Juli waren bei einer Explosion im Chempark Leverkusen sieben Menschen ums Leben gekommen. Die Explosion hatte sich in der Sondermüll-Verbrennungsanlage ereignet. 31 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen.

(ssc)
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