Wohnraum in Dormagen „Tiny Houses“ gegen Wohnungsnot

Dormagen · Die Zentrumsfraktion schlägt Kleinsthäuser für neuen bezahlbaren Wohnraum vor.

 „Tiny Houses“ sind mobil und klein. Das Zentrum sieht in ihnen preiswerten Wohnraum und eine Lösung gegen Raumnot.

„Tiny Houses“ sind mobil und klein. Das Zentrum sieht in ihnen preiswerten Wohnraum und eine Lösung gegen Raumnot.

Foto: dpa-tmn/Alexander Heinl

(ahar) Sogenannte Tiny Houses, in denen auf wenigen Quadratmetern komfortabel gelebt werden soll, schlägt die Zentrumsfraktion als Maßnahme zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums vor. „Die Zentrumsfraktion strebt Sofortmaßnahmen zur Linderung des Wohnungsmangels in Dormagen an – politische Entscheidungen, die erst in Jahren Einfluss auf den Wohnungsmarkt nehmen, nützen heute keinem“, sagt Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums. Der Fokus beim Thema Wohnraum müsse auf den Bürgen liegen, die aufgrund der Einkommenssituation durch die Mietpreissteigerungen der vergangenen Jahre enorm unter Druck stünden, bezahlbaren Wohnraum zu finden, so Woitzik weiter.

Unter den „Tiny Houses“ versteht man die aus den USA bekannten kleinen Häuser auf Rädern. Anders als bei Wohnwagen, handelt es sich aber um „winzige Häuschen“, die zwar mobil sind, aber auch als Eigenheim dienen sollen. Das funktioniert durch eine clevere Einrichtung und Mehrfachnutzungen, die über den Campingstandart hinausgeht. Die kleinen Häuser haben oft eine Fläche von nur 15 bis 25 Quadratmetern und benötigen daher nur eine kleine Standfläche.

Die Zentrumsfraktion wird für den nächsten Planungsausschuss die Verwaltung beauftragen, Standorte für „Tiny Houses“ in Dormagen zu sondieren, so teilt Woitzik mit. Die Fraktion nennt als mögliche Standorte Industriebrachen, Campingplätze, nicht mehr genutzte Sportplätze oder ähnliche Orte.

In Deutschland boomt die Nachfrage nach den Kleinsthäusern, vor allem in großen Städten mit Wohnraummangel. Als Beispiel nennt die Zentrumsfraktion Dortmund, wo auf einem ehemaligen Fußballplatz im Stadtteil Sölde ein „Tiny-House-Village“ für 40 bis 50 Bewohner entsteht. Michael Kirbach, Aufsichtsratsmitglied der SWD, sieht in den „Tiny Houses“ mehrere Vorteile. „Diese Mini-Häuser sind schnell verfügbar, mobil und günstig“, so Kirbach. „Flächen werden nicht endgültig zubetoniert, und dank kurzer Lieferzeiten könnte man so etwas Druck aus dem Kessel nehmen. Und es gibt sie auch aus Holz“.

Um das Interesse bei den Dormagenern an den Kleinsthäusern nachzufragen, schlägt die Zentrumsfraktion eine Umfrage bei Facebook vor. Auf diese Weise würden aus Betroffenen Beteiligte, heißt es von der Fraktion.

Bei ausreichenden Flächen und Interessenten solle die Verwaltung beauftragt werden, mit Hilfe führender Anbieter ein Konzept für Dormagen zu entwickeln, so die Zentrumsfraktion.

(ahar)
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