Schwierige Fälle im Tierheim Dormagen Diese Tiere suchen schon lange neues Zuhause

Hackenbroich · Insbesondere bei kranken oder scheueren Tieren ist die Vermittlung schwieriger. Einige Vierbeiner suchen seit vielen Jahren ein Zuhause.

Dormagen: Das sind die Sorgenkinder des Tierheims
13 Bilder

Das sind die „Sorgenkinder“ im Tierheim Dormagen

13 Bilder
Foto: Georg Salzburg (salz)

Während niedliche Welpen, verschmuste kleine Katzen und mümmelnde Zwergkaninchen meist nicht allzu lange in Tierheimen verweilen, gibt es dagegen auch Härtefälle, die in den allermeisten Fällen unverschuldet viele Jahre in den Heimen absitzen müssen. Insgesamt 40 Hunde, 60 Katzen und 18 Kaninchen wollen täglich im Tierheim Dormagen verpflegt werden – darunter gibt es einige Fellnasen, die krankheitsbedingt mehr Betreuung brauchen. Eben diese Tiere, die teilweise mehrmals täglich ihre Medikamente benötigen oder aber die Vierbeiner, die aufgrund von schlimmen Erfahrungen etwas weniger zutraulich erscheinen, sind es, die nur schwierig an neue Besitzer zu vermitteln sind.

Das Team des Tierheims ist bemüht, den Tieren ein liebevolles Zuhause zu geben, dennoch ist ein Tierheim im Idealfall lediglich eine Zwischenstation. So gibt es Tiere, wie beispielsweise den knapp 14-jährigen Mischling Anton, für die die engagierten Tierpfleger ein Zuhause für die letzten Jahre suchen. Anton kam im Sommer 2022 in das Tierheim in Hackenbroich, nachdem sein Besitzer verstorben war. Anton bringt einen Sack voller Krankheiten mit sich, potenzielle Besitzer werden jedoch vom Tierheim als „Dauerpflegstelle“ (Infokasten) unterstützt.

Einige der Tiere in der Einrichtung leiden unter verschiedensten Krankheiten, herbeigeführt durch frühere Misshandlungen und schlechte Haltung oder von Geburt an. So leidet die 13-jährige Shih Tzu-Hündin Charlotte neben Leber- und Herzproblemen auch an sehr ansteckenden Staphylokokken, auch in ihrem Fall werden potenzielle neue Besitzer finanziell bei der Behandlung der Hündin unterstützt. Ein Gnadenplatz sucht das Team rund um die Vorsitzende Babette Terveer auch für Kater Joschi und Katze Ria. Die gerade einmal sechs Monate alten Kätzchen werden nur zusammen vermittelt. Kater Joschi leidet unter Epilepsie und Leberproblemen, „grundsätzlich kommt er damit gut zurecht, dennoch braucht es natürlich entsprechende Behandlung“, erklärt Babette Terveer.

Neben den erkrankten Tieren gibt es außerdem die, die schreckliches erlebt haben und daher nicht immer unbedingt einfach zu händeln sind. So lebt seit einiger Zeit die vierjährige Fila Brasilero-Hündin Püppi im Tierheim. Püppi entstammt einer Beschlagnahmung. „Fremden gegenüber ist sie sehr misstrauisch, bei Personen die sie kennt ist sie allerdings sehr verschmust“, erzählt die Tierschützerin. Mischling Marlo wurde von seinen früheren Besitzern wegen „Überforderung“ abgegeben. „Er ist kein einfacher Hund, in unbekannten Situationen und bei fremden Menschen wird er unsicher und neigt dazu, zuzuschnappen.“ Bei Hunden wie Püppi und Marlo sei eine Kennenlernphase mit potenziellen Besitzern zu empfehlen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort