Dormagen TDI-Anlage sichert Standort

Dormagen · Ein Investitionsvolumen in Höhe von 230 Millionen Euro sieht Chempark-Leiter Walter Leidinger als klares Signal für die Zukunftssicherung des Standorts Dormagen. Mit dem Bau des Vorzeigeprojekts TDI-Anlage wird bald begonnen.

 Blicken positiv in die Zukunft: Chempark-Chef Walter Leidinger, Projektmanager Christian Czauderna und Klaus Jaeger, Leiter des Standortverbunds.

Blicken positiv in die Zukunft: Chempark-Chef Walter Leidinger, Projektmanager Christian Czauderna und Klaus Jaeger, Leiter des Standortverbunds.

Foto: currenta

Bayers Kunststoffsparte MaterialScience kann schon bald mit dem Bau der geplanten TDI-Anlage beginnen. Das teilte das Unternehmen gestern im Rahmen der Frühjahrspressekonferenz des Chempark-Betreibers Currenta mit. Vor wenigen Wochen hatte die Bezirksregierung Köln die Zulassung für den vorzeitigen Baubeginn am Produktionsgebäude erteilt. Die finale Bau- und Betriebsgenehmigung wird im späten Frühjahr erwartet. Das Prestigeprojekt im Chempark ist indes nur eine von vielen Investitionen, die aus Sicht von Chempark-Chef Walter Leidinger den Standort langfristig sichern wird.

In Instandhaltung investiert

Alle Unternehmen im Chempark haben im vergangenen Jahr 230 Millionen Euro in Kapazitätserweiterungen und Instandhaltungen gesteckt. Leidinger: "Die Investitionen der Chempark-Partner zeigen, dass die Unternehmen bereit sind, in Nordrhein-Westfalen zu investieren. Er betonte aber auch: "Um den Industriestandort NRW nachhaltig zu sichern, müssen wir langfristig attraktive Bedingungen für Unternehmen bieten." Und die sieht Walter Leidinger zumindest kritisch. Ein entscheidender Faktor für die chemische Industrie seien die Energiepreise, die schon heute bis zu 20 Prozent über denen der europäischen Nachbarländer liegen. "Dies ist eindeutig ein Nachteil gegenüber anderen Standorten in Europa. Politische Entscheidungen haben hier eine große Bedeutung und sind eine Grundlage für wettbewerbsfähige Produktionsbedingungen", betonte Leidinger und fügte hinzu: "Wir könnten auch in Antwerpen investieren."

Dennoch blickt der Chempark-Leiter entspannt in die Zukunft. Neben Bayer MaterialScience setzen der Spezialchemiekonzern Lanxess und Bayers Pflanzenschutzsparte CropScience — das in diesem Jahr sein 50-jähriges Standortjubiläum feiert — zurzeit umfangreiche Produktionserweiterungen um. Mit dem so genannten E-Betrieb startete vor fünfzig Jahren die erste Pflanzenschutzproduktion in Dormagen. Der E-Betrieb war die erste Anlage im Westteil des Werkes. Bis dahin hatte die Bahnlinie Köln - Neuss die Grenze Richtung Westen gebildet. Seitdem hat sich Dormagen zum weltweit größten und wichtigsten Produktionsstandort von Bayer CropScience entwickelt.

Die geplante Ansiedlung des finnischen Unternehmens Kemira könnte zudem einen entscheidenden Schritt voran machen: Leidinger rechnet im Frühjahr 2012 mit dem Genehmigungsbescheid für die Anlage zur Herstellung von Wasserchemikalien, die der Wasseraufbereitung dienen.

(NGZ)
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