Dormagen Tausende Radtouristen kommen nach Zons

Dormagen · Der Rhein-Kreis Neuss ermittelt die Verkehrsdichte auf fünf bedeutsamen Radwegen. Zwischen Stürzelberg und Zons ist sie am geringsten, aber dafür sind viele Touristen gen Zons unterwegs. Ziel der Messungen: Stärkung des Tourismus.

 Auch im Winter kann man Rad fahren - eine gute Beleuchtung und griffige Reifen sollten dabei allerdings selbstverständlich sein.

Auch im Winter kann man Rad fahren - eine gute Beleuchtung und griffige Reifen sollten dabei allerdings selbstverständlich sein.

Foto: jumo

Auf den ersten Blick ist es eine ernüchternde Zahl: Nur 68.462 Radfahrer haben die Messstelle auf der Stürzelberger Straße zwischen Zons und Stürzelberg passiert. 72.680 waren es hingegen im gleichen Zeitraum zwischen dem 17. November 2015 und dem 8. August 2017 an der Mühle Kottmann in Grevenbroich. An fünf Standorten im Rhein-Kreis Neuss (Neuss-Selikum, Meerbusch-Büderich am Rhein, Wevelinghoven und bei Schloss Dyck in Jüchen) wird automatisch die Zahl der Radfahrer ermittelt, die Induktionsschleifen auf den Radwegen passieren.

Aber Wirtschaftsförderer Benjamin Josephs vom Rhein-Kreis relativiert: "Bei Zons muss man den großen Anteil einer touristischen Nutzung durch Radfahrer berücksichtigen." Das sei an den anderen Messstandorten nicht so ausgeprägt, wo auch Schüler oder Berufspendler an den Messstellen vorbeifahren. Nach den aktuellen Erhebungen passieren im Durchschnitt täglich 109 Radfahrer diese Stelle auf der Stürzelberger Straße. Im monatlichen Mittel sind es 3308. Erwartungsgemäß ist der Sonntag der Tag mit der stärksten Frequenz. Der Rhein-Kreis hat auch die Tage ermittelt, an denen die meisten Radler dort unterwegs waren: Donnerstag, 25. Mai 2017, mit 888 Radfahrern, Donnerstag, 5. Mai 2016, mit 830 und Sonntag, 7. August 2016, mit 790 Radlern. "Gerade die Brückentage sind bei gutem Wetter stark gefragt." Durch die Zählstellen könne der Radverkehr erstmals dauerhaft und umfangreich dokumentiert werden, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. "Sie geben einen kompletten Überblick über die jährlichen Besucherzahlen, helfen saison- und wetterbedingte Einflüsse besser zu verstehen und ermöglichen die Auswirkung besonderer Veranstaltungen und Maßnahmen zu messen." Ziel ist es, erklärt Josephs, den Radverkehr künftig noch besser zu fördern. Welch großen Einfluss das Wetter hat, zeigt der Vergleich von Juni 2016 mit Juli 2017, wo jetzt rund 2000 Radler mehr zwischen Stürzelberg und Zons unterwegs gewesen sind.

Die mit Abstand am stärksten passierte Messstelle ist der Deichweg bei Büderich mit 311.251 Radfahrern in dem genannten Zeitraum.

Unterdessen hat die städtische Wirtschaftsförderung die Messung der Besucherzahlen in der Zollfeste eingestellt. Aber nicht, weil diese Zahlen nicht von Interesse sind, ganz im Gegenteil: "Die Besucherzahlen in Zons, in der Innenstadt und im Tannenbusch sind für uns von großem Interesse", sagt Stadtmarketing-Leiter Thomas Schmitt. "Gerade bei Veranstaltungen." Es sind schlichtweg technische Gründe. "Die Zahlen sind nicht zu hundert Prozent valide", so Schmitt. Das liege an den Frequenz-Messgeräten des Anbieters und technischen Veränderungen. "Wir sondieren den Markt und suchen nach neuen Technologien." Im September vergangenen Jahres war die Stadt erstmals mit solchen Messungen gestartet. Am Tag des offenen Denkmals wurden auf Anhieb mehr als 10.000 Besucher gezählt. Für Zons wird bislang eine Besucherzahl von 600.000 im Jahr genannt.

(schum)
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