Dormagen Tannenbusch: Zentrum kritisiert SVGD-Leitung

Dormagen · "Die Zentrumsfraktion unterstützt ausdrücklich die Forderung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zum Erhalt des Tannenbuschs in seiner jetzigen Form als Zoo", erklärte Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Woitzik am Mittwoch.

 Tiere wildlebender Arten im Tannenbusch.

Tiere wildlebender Arten im Tannenbusch.

Foto: L. Hammer

Da der Tierpark mit seinem Angebot an Praktika und Seminaren die Zoo-Auflagen bereits erfüllt, wie Kreisveterinärin Dr. Annette Kern der NGZ bestätigt hatte, sind keine kostenintensiven Auflagen in Forschung und Zucht zu befürchten, die die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) als Grund für die geplante Rückgabe der Genehmigung angegeben hatte.

Die Erläuterung der Ärztin hält Woitzik für "eine schallende Ohrfeige für die Geschäftsführung der SVGD, namentlich Herrn Pfister, und eine absolute Rückendeckung für die SDW". Aufsichtsratsvorsitzender Wiljo Wimmer hatte der NGZ angekündigt, diese Pläne nicht weiterzuverfolgen.

Woitzik meint, dass SVGD-Geschäftsführer Ulrich Pfister hätte wissen müssen, dass der Bestand an wildlebenden Tieren bei einer Rückgabe der Zoo-Genehmigung drastisch reduziert werden müsse. Auf eine drohende Abgabe von mindestens 40 der 65 Tiere wildlebender Arten hatten SDW und SPD aufmerksam gemacht.

Woitzik spekuliert, dass die drastische Verkleinerung des Tannenbuschs ein Ziel gewesen sein könnte, um Kosten zu sparen. "Dann muss er aber auch Klartext reden", fordert Woitzik von Pfister. Das gelte auch, falls Druck auf die SDW ausgeübt werden sollte, um eine Übertragung des Tierparks auf die SDW zu erreichen und so ebenfalls Kosten zu senken. "So oder so handelt es sich hinsichtlich der Kommunikation einmal mehr um einen Super-Gau, den die SVGD und die Jamaika-Koalition zu verantworten haben", kritisiert Woitzik: Es gehe nicht, "alle wichtigen und unangenehmen Dinge im Aufsichtsrat der SVGD unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu verhandeln".

Dr. Dietrich Krueger, Fraktionsvorsitzender der "Bürger für Dormagen", fordert eine "Rückbesinnung auf das ursprüngliche Tierpark-Konzept" angesichts von Zuschüssen von über 400 000 Euro pro Jahr. Dazu sei nun die Gelegenheit.

(cw-)
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