Dormagen Streit um neue Gewerbeflächen

Dormagen · Dem Planungsausschuss stellte die Bezirksregierung ihre Regionalplanung zur Ausweisung neuer Gewerbeflächen vor. Warum die Behörde den Kohnacker vor dem Areal westlich der A57 favorisiert, blieb unklar.

 An der Ottostraße ist wie an vielen Stellen der Stadt Platz für Gewerbe. Die Lücken zu schließen, gehe vor dem Willen, neue Flächen auszuweisen.

An der Ottostraße ist wie an vielen Stellen der Stadt Platz für Gewerbe. Die Lücken zu schließen, gehe vor dem Willen, neue Flächen auszuweisen.

Foto: H. Jazyk

Mit der zukünftigen Entwicklung der Gewerbeflächen im Stadtgebiet beschäftigte sich am Donnerstag der städtische Planungs- und Umweltausschuss — und die Sitzung hatte es in sich. Brisant war unter anderem der Vortrag von Christoph van Gemmeren. Der Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf stellte im Rahmen der Regionalplanung fest, dass es in der Stadt genügend Flächen für die Ansiedlung von Gewerbe gebe. Dabei ist die Stadt Dormagen seit Jahren auf der Suche nach neuen Gewerbeflächen, die etwa von Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann stets als Schlüssel zur Weiterentwicklung bezeichnet werden.

Schwierig waren die Ausführungen van Gemmerens zur Bewertung vorhandener und künftiger Gewerbeflächen. "Vor dem Hintergrund, dass RWE das Silbersee-Gelände nicht freigibt, muss über einen Flächentausch nachgedacht werden." Die Bezirksregierung habe das Areal an Zinkhüttenweg und B9 bereits aus ihrer Planung herausgenommen. "Wir haben gemerkt, dass eine Ansiedlung von Gewerbe dort nicht funktioniert", führte er aus. Der Energiekonzern behält sich vor, dort ein Kraftwerk zu errichten. Bis 2014 stellt die Bezirksregierung einen neuen Regionalplan auf, der zeigt, wo Bauland oder Gewerbeflächen ausgewiesen werden können. "Raumordnung schmerzt immer. Dem einen nützt sie, dem anderen schadet sie", erklärte van Gemmeren.

Der angedachten Gewerbefläche westlich der A57 erteilte der Vertreter der Bezirksregierung weiterhin eine Absage, auch den Kohnacker sieht er kritisch. "Die A57 stellt nach den Richtlinien eine klare topografische Grenze dar", sagte van Gemmeren. Die Behörde verfolge den Grundsatz, Gewerbe möglichst nicht auf der grünen Wiese, sondern im direkten Anschluss an bestehendes Gewerbe anzusiedeln. An der A57 aber würde nicht einfach das bestehende Gewerbegebiet Top-West erweitert, sondern eine Freifläche in Richtung Tannenbusch als neues Gewerbegebiet ausgewiesen.

"Eine Grenze wie die Autobahn gibt es am Kohnacker nicht", erklärte van Gemmeren. Aber: "Auch der Kohnacker hat Nachteile". So liege er nah an der Wohnbebauung in Delrath. Dort wehren sich die Bürger schon lange gegen das Gebiet.

(NGZ)
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