Dormagen Streit um Deichsanierung

Dormagen · Informationen für die Mitglieder zu den jüngsten Gutachten zur Hochwassersicherheit in Dormagen wünscht sich die IG Deich. Zudem vermutet sie, dass die Verantwortlichen nicht den gesamten maroden Bereich im Blick haben.

 Die Mitglieder der IG Deich-Dormagen haben noch einmal Themen zusammengetragen, die sie rund um den Hochwasserschutz in Dormagen monieren. Hier diskutieren Wilfried Schellen (l.) und Adolf Pamatat.

Die Mitglieder der IG Deich-Dormagen haben noch einmal Themen zusammengetragen, die sie rund um den Hochwasserschutz in Dormagen monieren. Hier diskutieren Wilfried Schellen (l.) und Adolf Pamatat.

Foto: Hans Jazyk

Vor allem Sorgfalt verlangt die Interessengemeinschaft (IG) Deich-Dormagen den Verantwortlichen ab, die sich um den Hochwasserschutz in Dormagen bemühen. Es dürften keine Arbeiten "im Hauruckverfahren" erfolgen, wie die IG jetzt bezugnehmend auf Ausführungen des Deichverbandes Dormagen/Zons von Ende Januar mitteilt. Damals hatte Deichgräf Eduard Breimann angekündigt, möglichst schnell mit der Sanierung der Anlage beginnen zu wollen – jedoch ohne ein zukünftiges Regressverfahren gegen die für den Pfusch am Bau verantwortlichen Firmen zu gefährden.

Aus Sicht der IG muss zunächst ein Gesamtkonzept erstellt werden, dass sowohl die Hochwasserschutzmauer als auch den Erddeich einschließt. IG-Mitglied Franz Bauers ist sich sicher: "Die haben nur die 400 Meter zwischen Dorfplatz und Uferstraße im Visier". Dass es nach der Hochwassersaison, die Ende April endet, allerdings auch Untersuchungen am Erddeich geben wird, hatte der Deichverband bereits erklärt (die NGZ berichtete).

Bauers fordert nun mehr Transparenz und weitere Informationen zum Vorgehen. "Wir wollen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden, sondern selbst Informationen prüfen können", sagt er. Die IG moniert, dass die Internet-Präsenz des Deichverbandes nicht schnell genug aktualisiert werde. So wünsche sich die IG für die Zwangsmitglieder Informationen darüber, was die bisher erstellten Gutachten des Ingenieurbüros Dr. Bauer sowie der RWTH Aachen ergeben hätten und welche Konsequenzen nun daraus folgen würden.

"Wir sind der Meinung, dass die wichtigen Informationen in die Öffentlichkeit gehören", erläutert die IG Deich. "Als Mitglieder haben wir ein Recht darauf, zu erfahren, was aktuell im Verband vor sich geht", macht auch IG-Mitglied Adolf Pamatat deutlich. Er wünsche sich zum Beispiel öffentliche Erbentagssitzungen.

Insgesamt begrüße die IG, dass es Bestrebungen seitens der Landesregierung Nordrhein-Westfalen gibt, die Struktur und Organisation der Deichverbände anzupassen. So hatte sich Landesumweltminister Remmel in den vergangenen Wochen mit Vertretern der Deichverbände über ein Zukunftskonzept unterhalten, das unter anderem vorsieht, die ehrenamtlich tätigen Verbandführungen durch hauptamtliche Kräfte zu unterstützen. Essenz des Gesprächs war, dass die Deichverbände nun ein Konzept entwickeln, wie sie sich in den kommenden Jahren aufstellen könnten, um ihre Arbeit noch zu verbessern. Die IG ist mit sich zufrieden: "Wir haben mit erreicht, dass ein Umdenken in der Politik stattfindet", erläutert Pamatat.

(NGZ)
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