Dormagen Streit um Bäder-Gutachten

Dormagen · Am 28. Februar soll die verschriftlichte Präsentation des Bäder-Gutachtens im Rahmen einer Sondersitzung öffentlich vorgestellt werden. Die Bürgerinitiative (BI) Bad forderte in der gestrigen Ratssitzung Einblick im Vorfeld.

 Die Zukunft des Hallenbads in Nievenheim ist noch unklar. Am Dienstag, 28. Februar, trifft sich die Politik in einer Sondersitzung, um über das so genannte Bäder-Gutachten zu diskutierten.

Die Zukunft des Hallenbads in Nievenheim ist noch unklar. Am Dienstag, 28. Februar, trifft sich die Politik in einer Sondersitzung, um über das so genannte Bäder-Gutachten zu diskutierten.

Foto: h. jazyk

Dr. Norbert Brauer hat derzeit eine Menge zu tun. Der Ingenieur arbeitet an einer Langfassung seines 21 Seiten starken Gutachtens über den Zustand der Bäderlandschaft in Dormagen. Am 28. Februar soll seine Expertise in einer Sondersitzung in der Kulle der Öffentlichkeit vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.

So lange wollte die Bürgerinitiative (BI) Bad, die sich für den Erhalt des Hallenbads Nievenheim einsetzt, nicht warten. In gelben T-Shirts mit der Aufschrift "Gegen den Bäder Abriss Dormagen" waren sie in die gestrige Ratssitzung gekommen, um ihre Forderung zu unterstreichen: mehr Transparenz. "Wir sind unzufrieden mit der Informationspolitik der SVGD", sagte BI-Sprecher Michael Kallen. Er klagte auch über widersprüchliche Aussagen. Die BI sei zudem in Sorge um die Schwimmzeiten.

In Sorge um die Schwimmzeiten

Die BI Bad besteht darauf, das finale Gutachten 14 Tage vor der öffentlichen Vorstellung und Beratung zur Kenntnis zu erhalten. Dies sei eine verbindliche Praxis (...), da eine Meinungsbildung auf keinen Fall auf Grundlage von ad hoc zur Verfügung gestellten Unterlagen erfolgen könne. Nur eine qualifizierte Vorbereitung ermögliche eine konstruktive Beratung des Sachverhalts. "Das Gutachten ist undurchsichtig", sagte Kerstin Born von der BI der NGZ. Sie hatte zudem beklagt, dass die Kostenbezifferungen diffus und nicht nachvollziehbar seien.

CDU-Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer, der auch im Aufsichtsrat der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft (SVGD) sitzt, findet den Vorstoß von Kerstin Born "dreist". Die Chefin der BI Bad könne nicht Einsicht in das Gutachten verlangen, das nicht einmal die Ratsmitglieder bisher gesehen hätten. Zudem handele es sich bei der vermeintlichen Langfassung um eine Verschriftlichung der bisherigen Power-Point-Präsentation, die noch nicht einmal fertig gestellt ist.

Die Ergebnisse, die Brauer binnen anderthalb Stunden bereits mündlich im Vorjahr vorgetragen hatte, werden derzeit schriftlich fixiert. Neuigkeiten werde es folglich nicht geben. Keine Bedenken habe er, Wimmer, wenn die Verwaltung die Ergebnisse später zum Download ins Internet stelle. Abgesehen davon sei der Diskussionsprozess noch nicht beendet. SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt erklärte, dass die Politik "präzise und zum Wohle der Bürger gehandelt" habe.

Kritisch äußerte sich dagegen Hans-Joachim Woitzik, Fraktionschef des Zentrums: Er geißelte die "abenteuerliche Steigerung der Sanierungskosten" und sprach von einem Sammelsurium unterschiedlichen Zahlenmaterials. "Wir unterstützen den Erhalt beider Bäder ausdrücklich", sagte Woitzik.

(NGZ/rl/jco)
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