Dormagen Streit mit Handwerker: Bad in Scherben

Dormagen · Marion Gödderz aus Delhoven hat einen Dormagener Handwerker wegen Sachbeschädigung angezeigt. Der Mann soll unter anderem ihr Waschbecken zerschlagen haben. Der Grund: Gödderz hatte Nachbesserungen verlangt.

 Links: Marion Gödderz aus Delhoven in ihrem sanierten Bad. Im Hintergrund über der Badewanne das Loch in den Fliesen. Rechts: Das Waschbecken ist durch heftige Schläge zu Bruch gegangen. Die Familie hat es inzwischen von einem Installateur durch ein neues ersetzen lassen.

Links: Marion Gödderz aus Delhoven in ihrem sanierten Bad. Im Hintergrund über der Badewanne das Loch in den Fliesen. Rechts: Das Waschbecken ist durch heftige Schläge zu Bruch gegangen. Die Familie hat es inzwischen von einem Installateur durch ein neues ersetzen lassen.

Foto: Linda Hammer

Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ist bei der fünfköpfigen Familie Gödderz aus Delhoven in diesem Jahr stark getrübt. Grund ist eine Auseinandersetzung mit einem Dormagener Handwerker, die mit massiver Sachbeschädigung endete. Die Familie hat Anzeige erstattet.

 Links: Marion Gödderz aus Delhoven in ihrem sanierten Bad. Im Hintergrund über der Badewanne das Loch in den Fliesen. Rechts: Das Waschbecken ist durch heftige Schläge zu Bruch gegangen. Die Familie hat es inzwischen von einem Installateur durch ein neues ersetzen lassen.

Links: Marion Gödderz aus Delhoven in ihrem sanierten Bad. Im Hintergrund über der Badewanne das Loch in den Fliesen. Rechts: Das Waschbecken ist durch heftige Schläge zu Bruch gegangen. Die Familie hat es inzwischen von einem Installateur durch ein neues ersetzen lassen.

Foto: Linda Hammer

Marion Gödderz rang gestern noch um Fassung, als sie das Geschehene schildern sollte — obwohl der Vorfall inzwischen eine Woche zurückliegt. Nach ihrer Darstellung war Folgendes passiert: Für die Sanierung ihres Badezimmers in der ersten Etage hatten die Gödderz' auf Empfehlung einer Nachbarin einen Dormagener Handwerker engagiert, der verschiedene Fliesen-, Fugen- und Klebearbeiten erledigte. Allerdings nicht zur Zufriedenheit der Auftraggeber. Marion Gödderz zeigte gestern u.a. ungleichmäßig verlegte Bodenfliesen, schlampig gezogene Silikonabdichtungen, eine lose Steckdose und Lücken zwischen dem Rahmen der Badezimmertür und dem Fliesenspiegel. Auch an der Rechnung, die sich auf gut 3000 Euro belaufen habe, seien ihr Ungereimtheiten aufgefallen, zum Beispiel eine falsche Quadratmeterzahl bei der Badezimmerdecke.

"Ich habe daraufhin den Handwerker angerufen und ihn freundlich aufgefordert nachzubessern", berichtete Marion Gödderz. Der Mann sei am 16. Dezember auch gekommen, doch zu einer Einigung fanden die Parteien nicht. Der Handwerker habe ihr unterstellt, sie sei zahlungsunfähig und wolle die Rechnung deshalb nicht begleichen. Als sie angekündigt habe, einen Anwalt bzw. einen Gutachter einzuschalten, sei der Fliesenleger ausgerastet, sagte Gödderz. Er sei in den ersten Stock gerannt, habe das Waschbecken im Bad zerschlagen, ein Loch in die Fliesen gehauen und auch der Badewanne zwei Schläge versetzt. Dann habe er im Eiltempo das Haus verlassen — "mit der Bemerkung, die 3000 Euro von der Rechnung schenke er mir", sagte Gödderz. Sie und ihre 14-jährige Tochter Julia, die zu dem Zeitpunkt alleine im Haus waren, seien geschockt und in Angst gewesen und hätten von einer Nachbarin aus die Polizei benachrichtigt, die eine Anzeige wegen Sachbeschädigung schrieb, wie eine Sprecherin bestätigte. Ein Gespräch mit dem Beschuldigten seitens der Polizei sei bis gestern noch nicht geführt worden, fügte die Sprecherin auf Anfrage hinzu.

Unsere Zeitung erreichte den Dormagener gestern Mittag über dessen Handy. Zu einer sachlichen Stellungnahme erklärte sich der Handwerker nicht bereit. "Wollt Ihr mir heute alle auf den Sack gehen, oder was?" lautete seine barsche Antwort. Und er setzte hinterher: "Schreibt, was Ihr wollt. Aber wenn Ihr Scheiße schreibt, werdet Ihr sehen, was Ihr von mir kriegt."

Die Familie Gödderz hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet und diesem auch die Rechnung des Handwerkers übergeben. Dass dieser am 16. Dezember bei den Gödderz' war, können nicht nur Marion Gödderz und ihre Tochter Julia bezeugen, sondern auch eine Nachbarin, die den Mann mit seinem Auto hat wegfahren sehen. Die Polizei werde den Fliesenleger befragen, kündigte die Polizeisprecherin an. Gegebenenfalls werde die Angelegenheit dann an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf weitergegeben.

Das zerdepperte Waschbecken haben die Gödderz' mittlerweile von einem Installateur austauschen lassen. Doch die Weihnachtsstimmung lässt sich nicht so schnell wieder herstellen.

(NGZ)
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