Dormagen Streit der Zentrumspartei geht vor das Landgericht

Dormagen · Wer in Zukunft die Zentrumspartei führt, wird am Dienstag, 7. Februar, vor dem Landgericht Düsseldorf entschieden. Im Raum 2.111 wird dann eine Klage des Landesverbands Baden-Württemberg der Partei verhandelt, die gegen die Bundesebene geklagt hat. Im Kern geht es um die Frage: Wer vertritt die Partei künftig als Bundesvorsitzender?

Geht es nach Ewald Jaksch, Vorsitzender der Zentrumspartei Baden-Württemberg, ist er selbst das. "Das behaupte ich!", sagte er gestern gegenüber der NGZ. Jaksch ist der Meinung, dass das Dormagener Zentrums-Urgestein Gerhard Woitzik auf dem Bundesparteitag in Fulda im vergangenen Jahr "satzungswidrig" gewählt worden sei. Der Landeschef aus Baden-Württemberg wirft Woitzik vor, Busladungen nicht wahlberechtigter Personen ins Holiday Inn mitgebracht zu haben. Jaksch: "Das waren keine Mitglieder, sie zahlen nicht einmal den Parteibeitrag." Eine Mandatsprüfung durch einen Notar habe es nicht gegeben.

Ewald Jaksch habe daraufhin kurzerhand zur Parallelwahl aufgerufen. In der Gaststätte Jägerhaus in Bronnzell sei er dann gewählt worden. Das sei auch protokolliert worden. Der Streit innerhalb der Zentrumspartei schwelt schon länger. Erst im Oktober vergangenen Jahres hatte Bundesgeschäftsführer Torben Frank schriftlich erklärt, Gerhard Woitzik sei nicht mehr Mitglied der Deutschen Zentrumspartei, und der Bundesvorstand habe Originale von Beitrittserklärungen der Partei nicht wie gefordert an den Bundesschatzmeister gesandt. Woitzik hatte daraufhin erklärt, dass der Bundesvorstand beschlossen habe, dass die Nachweise über Zahlungen bei den Stadtverbänden verbleiben. Rückendeckung hatte er dabei vom stellvertretenden NRW-Landesvorsitzenden Josef Karis erhalten. Der sprach in der NGZ von "Amokläufen einzelner".

Gerhard Woitzik war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

(NGZ)
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