Alte Schule Hackenbroich Neue Agnes-Derichsweiler-Straße

Hackenbroich · Die Straße hinter der Alten Schule Hackenbroich wird nach der Hebamme benannt.

 Auf dem Platz hinter der „Alten Schule“ werden Häuser errichtet. Diese neue Straße wird nach Agnes Derichsweiler benannt.

Auf dem Platz hinter der „Alten Schule“ werden Häuser errichtet. Diese neue Straße wird nach Agnes Derichsweiler benannt.

Foto: Hammer, Linda (lh)

Nach der früheren Bezirkshebamme der Gemeinde Hackenbroich, Agnes Derichsweiler, wird eine eigene Straße benannt. So beschloss der Rat der Stadt Dormagen in seiner letzten Sitzung 2018 kurz vor Weihnachten einstimmig, der Erschließungsstraße zum geplanten Wohngebiet hinter der Alten Schule Hackenbroich den Namen von Agnes Derichsweiler zu geben.

Die CDU-Fraktion hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, nachdem der Name in der Broschüre „Straßennamen“ der Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten im Rhein-Kreis Neuss für zukünftige Benennungen vorgeschlagen worden war. „Ich freue mich, dass meiner Großmutter Agnes Derichsweiler damit ein angemessenes Denkmal gesetzt wird“, sagte der erste stellvertretende Bürgermeister Hans Sturm (CDU) zufrieden. Wegen persönlicher Befangenheit hatte Sturm an der Diskussion und Abstimmung im Stadtrat nicht teilgenommen.

Seine Großmutter Agnes Derichsweiler, geborene Greven (1889 bis 1971), machte sich am 15. August 1909 in Delhoven selbständig und wurde am 1. April 1912 Bezirkshebamme der Gemeinde Hackenbroich. 1913 heiratete sie den Schmiedemeister Johann Derichsweiler. Ihr 50-jähriges Dienstjubiläum konnte sie im August 1959 feiern. In der Presse stand damals „Die ,weise Frau’ half 5000 Müttern“. Im Bericht des Dormagener Bürgermeisters von 1934 an den Kreismedizinalrat, den sich der Initiator des Antrags, CDU-Ratsmitglied Hermann Harig, über das Kreisarchiv besorgt hat, heißt es, dass sich Frau Derichsweiler „einwandfrei und klaglos geführt und durch ihre treue gewissenhafte Berufstätigkeit in der Gemeinde verdient gemacht hat“.

Im November hatte die SPD darauf hingewiesen, dass ihr diese Würdigung der langjährigen Hackenbroicher Bezirkshebamme nicht weit genug gehe. „Agnes Derichsweiler hat in über 50 Jahren Berufstätigkeit zwischen 4500 und 5000 Kindern auf die Welt geholfen. Da hätte sie schon eine bessere Ehrung verdient, als dass eine winzige Stichstraße, an der nur vier Häuser liegen, nach ihr benannt wird“, hatte die Hackenbroicher SPD-Ratsfrau Sonja Kockartz-Müller angemerkt. Die SPD hatte als Alternative vorgeschlagen, die Geburtsstation im Hackenbroicher Kreiskrankenhaus nach Derichsweiler zu benennen. Der Landrat habe dies mit der Begründung abgelehnt, dass auch keine andere Station einen Namen trage, wie SPD-Fraktionschef Andreas Behncke bemängelt hatte.

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