Dormagen Stau auf B 9: Pendler weichen auf die Fähre aus

Zons · Die Autos stehen dicht an dicht, nichts geht mehr auf der Bundesstraße 9 – die naheliegenste Verbindung zwischen Dormagen und Neuss statt der gesperrten A 57. "Meine Tochter hat am Dienstag auf der B 9 zwei Stunden von Dormagen bis Uedesheim gebraucht", erzählt Reiner Goldbach (57) aus Zons.

 Katrin Packroff fährt jetzt mit der Fähre zur Arbeit nach Düsseldorf.

Katrin Packroff fährt jetzt mit der Fähre zur Arbeit nach Düsseldorf.

Und weil der Mitarbeiter der WGZ Bank jeden Tag zur Arbeit nach Düsseldorf muss, weicht er seit zwei Tagen auf die Fähre über den Rhein aus, die 500 Meter von seinem Zuhause entfernt liegt. Doch diese Ausweichmöglichkeit zur überlasteten B 9 nutzen gestern viele: "Ich habe 25 Minuten an der Fähre gewartet, dann ging die eigentliche Überfahrt sehr schnell", erklärt Goldbach, der um 7.15 Uhr in der Schlange vor der Rheinfähre stand.

"Auf der anderen Rheinseite habe ich mich dann über kleinere Wege und durch mehrere Ortschaften Richtung Düsseldorf vorgekämpft." Auf Bus und Bahn umzusteigen, sei für ihn kein Thema, auch wenn seine Arbeitsstätte in der Nähe des Hauptbahnhofs liege: "Solange die Fähre nicht zu überfüllt ist, funktioniert das gut."

Bisher nur einmal hatte Katrin Packroff (42) vor dem Massenunfall die Zonser Fähre genutzt, seit Dienstag fährt sie nun täglich per Boot über den Rhein: "Die Sicherheit geht vor", hat sie Verständnis für die Sperrung der A 57. Trotzdem hofft sie, dass sich die Lage auf der B 9 heute wieder entspannt: "Vielleicht sind am Altweibertag weniger Autofahrer unterwegs."

Für ein Taxiunternehmen ist Thomas Weermann (33) beruflich auf schnelle Wege zwischen Dormagen und Düsseldorf angewiesen: "Diese Staus auf der B 9 sind schädlich für uns", sagt er. Wenn die Fähre zu überfüllt wäre, bliebe ihm nur der Ausweg über die B 477 Richtung Gohr: "Das ist zu weit."

(rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort