André Heryschek "Starker Partner der Menschen"

Dormagen · 2017 will der CDU-Fraktionsvorsitzende in den Landtag. Parteiintern muss er sich aber erste im Juni gegen zwei Mitbewerber durchsetzen.

 André Heryschek will sich im Wahlkreis 45 durchsetzen.

André Heryschek will sich im Wahlkreis 45 durchsetzen.

Foto: ATI

Herr Heryschek, Sie treten am 23. Juni in der CDU-Delegiertenversammlung an, um sich gegen Heike Troles und Michael Willmann als Landtagskandidat der CDU im Wahlkreis 45 durchzusetzen. Sie waren Parteivorsitzender und sind Chef der Fraktion - sind Sie als der Erfahrenste auch der Favorit?

André Heryschek Das müssen die Delegierten entscheiden. Ich bin seit zehn Jahren in verantwortlicher Position und habe Höhen und Tiefen erlebt. Gerade in schwierigen Situationen muss man sich klar machen, dass es in der Politik um Inhalte und Verlässlichkeit geht. Das habe ich in unserer Fraktion zur Leitlinie erklärt. Mit gutem Erfolg: Die Stimmung ist gut, der Zuspruch zu unserer Politik wieder hoch.

Betreiben Sie doch einmal Eigenwerbung: Warum sind Sie der beste der drei Kandidaten?

heryschek Mir macht es Spaß etwas für die Bürger zu erreichen. So konnten wir als CDU neben wichtigen Investitionen vor allem die Steuern und Gebühren stabil halten und den Glasfaserausbau vorantreiben. Auch die Wirtschaftsförderung wird fit für die Zukunft gemacht. Diese Themen sind Herzensanliegen von mir. Als Schütze und Fußballer bin ich in der Vereinslandschaft verwurzelt, aber auch überregional gut vernetzt. Ich hoffe, dass ich mit der Mischung aus Einsatzfreude, Kompetenz und Bodenständigkeit überzeugen kann.

Reicht das auch gegen Amtsinhaber Rainer Thiel? Dem werfen Sie ja mangelnde Präsenz im Wahlkreis vor.

heryschek Die Meinung "Viel versprochen. Wenig getan. Nichts gehalten!" ist weit verbreitet. So weit möchte ich nicht gehen, da ich Wert auf einen fairen Umgang lege. Ich selbst trete für eine nachhaltige und bürgernahe Politik ein und agiere weitsichtig und verantwortungsbewusst. Dies vor allen Dingen, da auch ich die Folgen meines politischen Handelns noch selbst miterleben werde. Ich möchte starker Partner der Menschen vor Ort sein. Ein besonderes Lob ist dabei, dass der SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt mir gute Wahlchancen einräumt.

Ihr Aufstellungsergebnis in Dormagen war eher ernüchternd. Können Sie sich überhaupt aller Dormagener Stimmen sicher sein bzw. wie wollen Sie Delegierte aus Grevenbroich und Rommerskirchen überzeugen?

heryschek Ich werde meine Stärken in den Vordergrund stellen. Danach hoffe ich auf ein gutes Ergebnis der Delegierten und anschließend auch der Wähler. Ich bin ein sehr kritikfähiger Mensch, der viel Wert auf ein offenes und ehrliches Wort legt. Danach setzt man sich zusammen und sucht nach Lösungen.

Was sind die größten Herausforderungen im Wahlkreis 45 in den kommenden Jahren?

Heryschek Die Unterbringung und Integration bzw. Rückführung von Flüchtlingen bleibt das beherrschende Thema. Daneben erhöht der von SPD und Grünen beschleunigte Ausstieg aus der Förderung und Verstromung der Braunkohle den Druck auf den Strukturwandel. Davon sind neben RWE als Energieproduzent auch beispielsweise die chemische und Aluminiumindustrie betroffen, die auf Versorgungssicherheit und bezahlbare Energie angewiesen sind. Auch die Privathaushalte klagen über steigende Strompreise. Hier möchte ich zu einer pragmatischen und weniger ideologischen Politik kommen. Weiter müssen wir darauf achten, dass wir über Beschränkungen des Landesentwicklungs- und Regionalplans nicht abgehängt werden. Unsere Wirtschaft, aber auch unsere kleinen Stadtteile brauchen Wachstum statt Überregulierung. Wenn wir den rot-grünen Kurs weiter fahren, stehen kleine Ortschaften irgendwann leer und Unternehmen verlassen den Standort.

Um welche Themen würden Sie sich in Düsseldorf kümmern?

heryschek Neben den Themen Energie und Wirtschaft geht es vor allem darum, dass der kreisangehörige Raum finanziell besser ausgestattet wird. Es kann nicht sein, dass die Stadt Duisburg als SPD-Hochburg pro Kopf 13-mal mehr an Schlüsselzuweisungen erhält als der Kreis und seine Kommunen. Daneben müssen wir das Thema Sicherheit in den Fokus rücken. Die Wohnungseinbrüche sind um 18 Prozent gestiegen, die Aufklärungsquote liegt lediglich bei 13,8 Prozent. Das ist ein Desaster! Die Polizei muss fit gemacht und unsere Polizisten besser geschützt werden.

KLAUS D. SCHUMILAS STELLTE DIE FRAGEN

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort