Dormagen Stadtverwaltung kauft sich frei

Dormagen · Seit heute ist die Stadt Dormagen das Haus Dallacker los. Um den Mietvertrag, der noch bis Juni 2013 laufen sollte, aufzukündigen, zahlt sie wohl rund 80 000 Euro als Abstandssumme. Inhaber Peter Herzogenrath renoviert nun.

 Die Stadt Dormagen ist das Haus Dallacker los geworden. Mit Eigentümer Peter Herzogenrath hat sie sich auf eine Abstandssumme in Höhe von etwa 80 000 Euro verständigt.

Die Stadt Dormagen ist das Haus Dallacker los geworden. Mit Eigentümer Peter Herzogenrath hat sie sich auf eine Abstandssumme in Höhe von etwa 80 000 Euro verständigt.

Foto: Archiv Jazyk

Die Stadt Dormagen ist eine ihrer großen Sorgen los geworden. Nach NGZ-Informationen zahlt sie dafür rund 80 000 Euro. Per Dringlichkeitsentschluss entschied der Hauptausschuss, eine Abstandssumme an den Eigentümer des Dallacker-Hauses zu zahlen, um sich aus dem Mietverhältnis freizukaufen. Das Geschäft, über das der Ausschuss bereits am Donnerstag in nicht öffentlicher Sitzung beriet, wurde gestern von den Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD sowie dem Bürgermeister besiegelt. Immobilienbesitzer Peter Herzogenrath wolle die Räume nun zu neuen Geschäfts- und Wohnflächen umbauen.

Eigentlich würde der Mietvertrag zwischen Peter Herzogenrath und der Stadt für das Haus Dallacker noch bis Ende Juni 2013 laufen – obwohl das Haus seit Juni beinahe nicht mehr genutzt wird. So waren der Fachbereich Finanzen sowie die Wirtschaftsförderung nach Eröffnung des Rathaus-Anbaus aus dem Dallacker-Haus ausgezogen. Neben der Sparkasse, die das Erdgeschoss bewohnt, waren lediglich der Personalrat sowie das Büro der Gleichstellungsbeauftragten an der Kölner Straße 93 verblieben. Somit stehen die vier von der Stadt im Jahre 2008 für fünf Jahre angemieteten Etagen beinahe leer. Verhandlungen mit einem nach Angaben von Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann erst aussichtsreichen Nachmieter waren im Vorjahr im Sande verlaufen.

"Die von uns verhandelte Abstandssumme liegt weit unter den ansonsten bis Vertragsende zu zahlenden Mieten", begründet Stadtkämmerer Ulrich Cyprian die Dringlichkeitsentscheidung gestern in einer städtischen Pressemitteilung. Diese liegt dem Vernehmen nach etwa in der Höhe einer Jahreszahlung für die angemieteten Flächen. Nach NGZ-Informationen hat die Stadt die für die Kölner Straße üblichen rund zwölf Euro Miete pro Quadratmeter gezahlt. Trifft dies zu, waren seit dem Umzug in den Rathaus-Anbau im vergangenen Juni rund 65 000 Euro an Miete fällig geworden.

Erst Mitte 2008 hatte die Stadt Dormagen ihren Anteil von 49,6 Prozent (717 Quadratmeter) am Haus Dallacker an Peter Herzogenrath verkauft. Der Kaufpreis soll damals rund 1,05 Millionen Euro betragen haben. Als Übergangsdomizil während der Bauphase des Rathaus-Anbaus hatte die Verwaltung daraufhin einen Mietvertrag über fünf Jahre unterzeichnet.

Die erste Etage des Dallacker-Hauses wollen in Kürze die Ratsfraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen für ihre Fraktionsbüros von Peter Herzogenrath anmieten. Der Eigentümer der Immobilie wolle die übrigen Etagen wohl nun erst einmal sanieren.

(NGZ)
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