Fotos Stadtteil-Serie: Wir in Stürzelberg
Die NGZ stellt jede Woche einen Dormagener Stadtteil vor - seine Menschen, seine Vorzüge sowie viele Tipps. Stürzelberg bildet die sechste Folge.
Stürzelberg in ZahlenEinwohner insgesamt 4218davon Frauen 2143Einwohner unter 18 719davon weiblich 358Einwohner über 65 742davon weiblich 420Ausländer 190Anteil an der Bevölkerung 4,5 ProzentHaushalte 1850Postleitzahl 41541Fläche 8,1 QuadratkilometerBevölkerungsdichte 522,9 pro QuadratkilometerKirchen 2Schulen1Kindergärten 3
Mein StürzelbergDirk Schotten ist Ehrenamtler aus ganzem Herzen. Seit dem 17. Juni ist er Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr in Stürzelberg. Das Ehrenamt ist ihm wichtig. „So ist es mir möglich, etwas für die Gesellschaft vor allem in unserem Ort zu leisten“, sagt er. Den Kontakt zur Feuerwehr fand der gebürtige Stürzelberger vor vielen Jahren. „Ich war lange stellvertretender Löschzugführer und habe die Aufgabe dann von Heinrich Lüneburg übernommen“, erläutert Schotten. Ist der 43-Jährige nicht für die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz, arbeitet er als Ingenieur bei der Stadt Solingen. „Mein Lieblingsplatz ist der Dorfplatz, den die Vereine mitgestaltet haben. Feuerwehr und Tambourcorps haben den Ständebaum aufgestellt.“ Im Bundestambourcorps Stürzelberg bündelt er seine musikalischen Interessen. „Dem Tambourcorps gehöre ich über 30 Jahre an.“ An Stürzelberg gefällt Schotten, dass es „seinen Dorfcharakter beibehalten hat“.
Mein WunschEntgegen dem Wunsch vieler junger Erwachsener, vom Land in die Großstadt zu ziehen, möchte Sabrina Moll ihrem Wohnort treu bleiben. „Aus Stürzelberg ziehe ich nie weg“, sagt die 19-Jährige. Das Leben in der Großstadt schließt sie für sich aus. „Allerdings hat die gute Lage zwischen den Städten Köln und Düsseldorf ihre Vorteile“, erklärt sie. Seit September absolviert Sabrina Moll eine Ausbildung zur Kreissekretäranwärterin beim Rhein-Kreis Neuss. Derzeit ist sie in diesem Zusammenhang im Straßenverkehrsamt eingesetzt. Innerhalb Stürzelbergs hat sie einen eindeutigen Lieblingsort: „den Sandstrand hinter dem Campingplatz am Rhein“.Sabrina Moll lebt jedoch nicht nur gerne in ihrem Heimatort, sondern engagiert sich auch in ihm. „Ich bin seit beinahe neun Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr, mittlerweile im aktiven Dienst“, erzählt sie. „Das macht mir einfach Spaß“. Am meisten beeindruckt hat sie ihr erster Einsatz, zu dem sie mit dem Löschzug Stürzelberg gefahren ist: „Damals hat ein Bagger gebrannt und musste gelöscht werden“, erinnert sich die 19-Jährige. Bleibt neben Ausbildung und dem Ehrenamt noch Zeit, trifft sie sich mit ihren Freundinnen und geht feiern. Für Stürzelberg würde sie sich wünschen, dass Engagement allgemein mehr gefördert wird. „Vor allem im sportlichen Bereich könnte es mehr Angebote geben.“
Für GenießerGepflegte Gastlichkeit erwartet die Besucher im Gasthof „Vater Rhein“ an der Oberstraße 4. Die gute Stube Stürzelbergs ist ein Familienbetrieb und bietet neben gut bürgerlicher Küche frisch gezapftes Alt und Pils. „Aktuell gibt es Wild, Muscheln und natürlich Gans als saisonale Gerichte“, sagt Peter Remmer. Geöffnet ist Montag bis Samstag ab 16 Uhr, sonn- und feiertags ab 10 Uhr. Das Restaurant ist mit seinen zwei Kegelbahnen auch Treffpunkt von Kegelclubs. Vor allem Messebesucher und Monteure mieten die Zimmer des Gasthofes „Vater Rhein“ am Dorfplatz.
Für HeimatfreundeKarl-Josef Corsten liebt die ländliche Ruhe seines Ortes. „Die hilfsbereiten Nachbarn und Menschen sowie das Vereinsleben machen das Leben in Stürzelberg für mich aus“, sagt der Brudermeister der St.-Aloysius-Schützenbruderschaft. Es hatte nur acht Wochen gedauert, bis Corsten sich vor 26 Jahren in die Ortsgemeinschaft integriert fühlte. „Freunde haben mich mit zum Kegelclub genommen, dem ich noch immer angehöre“, erläutert er. Der 56-Jährige hat sich stets für Stürzelberg engagiert – nicht nur als Schütze. Corsten ist zusätzlich Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß.
Wie der Stadtteil entstandStürzelberg hat eine rund 800 Jahre alte Geschichte. Die Namensendung „-berg“ deutet auf die Entstehung im 13. Jahrhundert hin. Der ehemalige Rittersitz „Heckhof“, der auch noch heute existiert, taucht zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1389 auf. Das bedeutet, dass der Heckhof älter und eines der ersten Gebäude im Ort sein muss. Neben diesem adeligen Gutshof gab es entlang der heutigen Unterstraße, dem Kapellenberg, der Schulstraße und der Biesenbachstraße einige Häuser. Der Großteil Stürzelbergs entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Stürzelberg ist ein ehemaliges Fischerdorf. In Zons, dem Stürzelberg von 1370 bis 1794 zugehörig war, wurde der Fisch verkauft. Erwähnenswert ist die erste Kapelle, die nach dem 30-jährigen Krieg erbaut wurde. Bis 1838, als die neue Kapelle an der Oberstraße geweiht wurde, war sie das Gotteshaus.