Dormagen Stadtbus-Chef Pfister bald ein Rentner

Dormagen · "Großer Bahnhof" zur Verabschiedung des SVGD-Geschäftsführer Ulrich Pfister in Zons. Verkehrsunternehmer-Verbands-Chef attestierte ihm bundesweite Bedeutung durch strategisches und diplomatisches Geschick.

Es war der sprichwörtliche "große Bahnhof" für Ulrich Pfister (65) zur Verabschiedung in den Ruhestand: In der voll besetzten Nordhalle des Kreiskulturzentrums Zons trafen sich gestern Weggefährten aus ganz Deutschland, um den Geschäftsführer der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) und der Stadtbus Dormagen GmbH in seine Renten-Zeit zu begleiten, die offiziell erst am 1. Januar 2017 beginnt. "Etwas wehmütig" sei ihm schon zumute, sagte Pfister, der allen dankte, die "mitgeholfen haben, Weichen für gute Verbindungen zu stellen". Mit-Geschäftsführer Klaus Schmitz werde ihn "hervorragend ersetzen".

In launigen Reden erhielt Pfister hohes Lob, vor allem vom Präsidenten des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen: Jürgen Fenske, auch Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrsbetriebe, dankte Pfister mit sehr persönlichen Worten für dessen strategisches und diplomatisches Geschick in dem bundesweiten Gremium: "Durch seine Persönlichkeit, Gradlinigkeit und Offenheit hat Uli Pfister dazu beigetragen, bei strittigen Diskussionen einen Konsens zu finden." Da Pfister gern selbst am Steuer von Bahnen sitzt, versprach Fenske ihm: "Auch bei der KVB findest Du immer eine offene Tür, wenn es Dich mal wieder aufs Gleis treibt."

Der SVGD-Aufsichtsratsvorsitzende, Bürgermeister Erik Lierenfeld, ging humorvoll auf Pfisters Leidenschaft für Eisenbahn & Co. ein: Mit der heimlich ausgeliehenen Zugführer-Mütze Pfisters auf dem Kopf nahm Lierenfeld die Besucher auf die Reise nach "Rentenhausen" mit Stationen des "Lokomotivführers der SVGD": Berlin, Augsburg, Hamburg, Viersen und seit 1995 Dormagen. Lierenfeld philosophierte über Pfisters Arbeit als "Liegewagenbetreuer" und Triebwagenführer ebenso wie über dessen Zeit als Gutachter für bedarfsgesteuerte Bussysteme, Referent für Verkehrspolitik der IHK Duisburg, Stabsstellenleiter beim VRR und Leiter der Viersener Verkehrsgesellschaft. Er attestierte Pfister, maßgebliche Gründungsarbeit für den Stadtbus geleistet zu haben: "Landesweit gehörten wir zu den ersten 20 Kommunen, die diese kleine Revolution im Verkehrswesen wagten", so Lierenfeld. Als der Stadtbus 1997 startete, hatte er rund 5500 Kunden täglich, heute sind es 12.500. "Diese erfolgreiche Entwicklung, lieber Uli, ist auch und gerade dir zu verdanken", so Lierenfeld. Auch als "Zoochef" im Tannenbusch und "oberster Schwimmmeister" für die Bäder habe Pfister ab 2005 gewirkt - Einrichtungen, "die das Außenbild unserer Stadt und ihre Attraktivität in hohem Maße prägen".

Hausherr Landrat Hans-Jürgen Petrauschke würdigte Pfisters Engagement für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr: "So sind unsere Kreis-Einrichtungen in Dormagen gut mit dem Bus vernetzt", sagte Petrauschke. Gemeinsam habe man "viel erreicht und viel gelacht".

Mit Gesang und Gitarrenspiel umrahmte das Duo "Birds on the Roof", Sven Jungbeck und Clara Deckstein, die Veranstaltung.

(NGZ)
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