Dormagen Stadt will für schnelleres Internet sorgen

Dormagen · Eine Datenübertragungsrate von flächendeckend bis zu 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) hält Dezernentin Tanja Gaspers im Falle eines Netzausbaus für Dormagen für möglich. Die Wirtschaftlichkeit muss noch analysiert werden.

 In Dormagen gibt es einigen Nachholbedarf bei den Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Die Bandbreite variiert von Stadtteil zu Stadtteil und sogar zwischen einzelnen Straßen - teils massiv.

In Dormagen gibt es einigen Nachholbedarf bei den Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Die Bandbreite variiert von Stadtteil zu Stadtteil und sogar zwischen einzelnen Straßen - teils massiv.

Foto: Peter Kneffel

Gohr, Broich, Straberg und Zons (Altstadt) sind unterversorgt. Internetgeschwindigkeiten von unter zwei MBit/s (Datenübertragungsgeschwindigkeit) sind dort vielerorts höchstens zu erreichen. Geschwindigkeiten, die die Internetnutzung bereits für Privatpersonen einschränken, sind für Gewerbetreibende ein Problem.

 „Es gibt Firmen, die in den Netzausbau investieren möchten.“ Tanja Gaspers, Dezernentin

„Es gibt Firmen, die in den Netzausbau investieren möchten.“ Tanja Gaspers, Dezernentin

Foto: Jazyk, Hans (jaz)

Wie die Situation in den unterversorgten Stadtteilen sowie in der gesamten Stadt deutlich verbessert werden kann, prüfen Verwaltung und Netzbetreiber derzeit. Am Montag saßen die Beteiligten wieder zusammen. "Der Trend geht zu immer mehr Bandbreite", sagt Dezernentin Tanja Gaspers. Doch die Bandbreite, die verfügbare Datenübertragungsgeschwindigkeit, variiert von Stadtteil zu Stadtteil und sogar zwischen einzelnen Straßen — teils massiv. "Derzeit loten wir die Möglichkeiten aus", berichtet die Dezernentin. Ihr persönliches Ziel sei es, bis zum Jahresende zu analysieren, ob der Netzausbau unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen möglich ist.

Bereits in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses hatte Gaspers darauf verwiesen, dass beispielsweise die Deutsche Glasfaser GmbH ein potentieller Kandidat für eine Zusammenarbeit sei. Mit Grevenbroich, Jüchen und Korschenbroich hatte die Deutsche Glasfaser kürzlich Verträge zum Netzausbau geschlossen. Die Glasfaser-Technik gilt als die zurzeit modernste auf dem Markt. "Es gibt durchaus Unternehmen, die derzeit Interesse haben, in Dormagen in den Netzausbau zu investieren", sagt Gaspers.

Aktuell würde geprüft, auf welche vorhandenen Strukturen im Falles eines Netzausbaus zurückgegriffen werden kann. Eine Potentialanalyse ist bereits erfolgt. "Wir sprechen von großen Investitionen, für die es Kooperationspartner geben muss", erklärt die Dezernentin. So müssten zum Beispiel anstehende Baumaßnahmen genutzt werden, um neue Internetleitungen zu verlegen. "Teils können sicher auch vorhandene Leitungen genutzt werden", sagt Gaspers und ergänzt: "Der Großteil Dormagens ist gut versorgt. Aber diese Ansicht kann natürlich je nach persönlicher Definition anders sein."

Im Stadtkern und den Stadtteilen Horrem und Rheinfeld seien meist Geschwindigkeiten von über sechs MBit/s zu erreichen. "Wer mit großen Datenmengen wie Videos und Fotos arbeitet, benötigt jedoch höhere Geschwindigkeiten", ergänzt Gaspers. Für die Stadt sei es ein Anliegen, die Möglichkeiten des Netzausbaus zu klären. "Es ist zwar nicht unsere Kernaufgabe, jedoch notwendig, um auch für Unternehmen attraktiv zu bleiben", versichert sie.

Die Mitglieder des Hauptausschusses äußerten Skepsis gegenüber einer Zusammenarbeit mit der Deutschen Glasfaser. So müssten im Falle eines Ausbaus mindestens 40 Prozent der Bürger pro Ausbaugebiet das neue Angebote wahrnehmen. Dafür fielen zunächst keine Anschlussgebühren an. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann zeigte sich optimistisch: "Wenn ein Unternehmen das schnelle Internet legt, dann entsteht daraus auch die Nachfrage."

Die 40-Prozent-Voraussetzung gilt auch für die Verträge, die Grevenbroich, Jüchen und Korschenbroich geschlossen haben.

(NGZ)
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