Dormagen Stadt will Energiekosten senken

Dormagen · Der CDU-Vorschlag, städtische Gebäude mit KfW-Krediten zu sanieren, um damit langfristig Geld zu sparen, wird von der Stadt geprüft. FDP und Teile der Opposition jedoch sehen neue Kredite außerordentlich kritisch.

Dormagen: Stadt will Energiekosten senken
Foto: KLXM (Grafik)

Ein Zinssatz von 0,65 Prozent für einen Kredit klingt verlockend. Zu diesen Konditionen könnte sich die Stadt bei der KfW günstig Geld leihen, um damit städtische Gebäude energetisch zu sanieren. Durch das Energiesparen würde auf lange Sicht mehr Geld eingespart als für die Zinsen aufgewendet werden müsste — diesen Vorschlag präsentierte CDU-Fraktionschef Wiljo Wimmer unlängst beim Jahrespressetreff.

Bei der Verwaltung sieht man sich schon einen Schritt weiter, nämlich "mitten in der Prüfphase", so Stadt-Pressesprecher Swen Möser. Derzeit nehme die Stadt die Förderkredite der KfW-Bank unter die Lupe und prüfe, ob Dormagener Projekte die dafür geltenden Bedingungen (siehe Info) erfüllen, erklärt Möser. Konkrete Vorhaben könne er aber noch nicht nennen.

Stattdessen verweist er auf eine ganze Reihe bereits abgeschlossener Projekte zur energetischen Sanierung. 1,6 Millionen Euro fließen allein in Sanierungsmaßnahmen von zehn Schulen im Stadtgebiet während der Ferien. Auch bei der Sanierung der Dreifachturnhalle und der Grundschule Burg Hackenbroich seien Energiesparpotenziale genutzt worden.

Bei der Beleuchtung der Henri-Dunant-Schule sollen neue Neonröhren Energie sparen — sie sollen bis zu 78 Prozent weniger Strom verbrauchen. Bestätigen kann die Stadt solche Zahlen bisher nicht. "Die Einsparmöglichkeiten allein durch die Beleuchtung sind schon erstaunlich", findet SPD-Fraktionschef Bernhard Schmitt. Er kann sich durchaus weitere Gebäudesanierungen vorstellen — etwa in der Delrather Grundschule und der Friedensschule. Auch neue Tore in den Feuerwehren seien denkbar oder eine Sanierung der Hallenbäder.

Grundsätzlich bezweifelt er aber, dass der gesparte Betrag höher ist als die Zinskosten: "Da brauchen wir erst einmal verlässliche Zahlen der Stadt." Die will auch FDP-Fraktionsvorsitzender Karlheinz Meyer: "Wir stimmen Kreditaufnahmen nur zu, wenn sie sich wirklich rentieren." Details dazu seien noch unbekannt. Dietrich Krueger von der BfD-Fraktion sieht neue Kredite skeptisch. "Die Stadt hat in den letzten Jahren 40 Millionen Euro neue Schulden aufgenommen", sagt er. Neue Kredite müssten sehr gut geprüft werden.

Anna Janoschka, bei der Stadt für Umweltschutz zuständig, steht der Idee der Union positiv gegenüber. Sie hofft auf Nachahmer in der Bevölkerung. "Effektiver Klimaschutz ist nur in der gesamten Kommune möglich. "Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen", sagt sie. "Aber natürlich muss die Finanzierung im Auge behalten werden."

(NGZ/rl)
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