Dormagen Stadt testet Pfandringe am Bahnhof und auf der Kölner Straße

Dormagen · Auf Antrag der Piraten/Die Linke soll versuchsweise an fünf Stellen ausprobiert werden, wie die Flaschenhalter ankommen.

 So sehen die Pfandringe in Düsseldorf aus.

So sehen die Pfandringe in Düsseldorf aus.

Foto: Stadt Düsseldorf

In einigen Städten sind Pfandringe an Abfallbehältern bereits angebracht, die Erfahrungen offenbar unterschiedlich. Dormagen wird sich diesem Thema stellen und auf Antrag der Fraktionsgemeinschaft Piraten/Die Linke probeweise fünf solcher Pfandringe anbringen. Drei soll es bald im Bereich des Bahnhofs sowie zwei auf der Kölner Straße geben.

Der Stadtrat folgte diesem Anliegen mehrheitlich, FDP, Zentrum und Alfa/Ein Herz für Dormagen votierten dagegen. Auch die Verwaltung sah das Thema sehr kritisch, was aus einer schriftlichen Stellungnahme sowie mündlichen Erläuterungen durch Bürgermeister Erik Lierenfeld deutlich wurde. Er wies daraufhin, dass in manchen Städten bandenmäßige Sammler unterwegs seien, um Pfandflaschen und -dosen abzugreifen. Die eigentliche Zielgruppe, Menschen in sehr schwierigen finanziellen Verhältnissen, würde in die Röhre gucken. "Solche Banden kommen doch nicht nach Dormagen, um hier fünf Flaschen einzusammeln", hielt Kai Weber (CDU) gegen. Auch dass offenbar diese Pfandringe schnell schmuddelig aussehen oder mit anderem Müll zugestopft werden, war kein Grund für die Ratsmehrheit, sich einem Versuch zu verweigern. Rafael Kazior (Pirat) erhielt für seine Begründung schnell verbale Unterstützung durch Weber und Andreas Behncke (SPD). Pfandringe kosten zwischen 100 und 200 Euro.

Kazior begründete den Antrag damit, dass immer mehr Menschen davon abhängig seien, auch auf dem Weg, Flaschen zu sammeln, etwas Geld zu verdienen. "Wer dazu gezwungen ist, sollte nicht auch noch gezwungen sein, im Müll herumwühlen zu müssen." Auch könne es dank solcher Pfandringe weniger Probleme mit zerbrochenen Flaschen geben. Laut Verwaltung würden Städte wie Frankfurt und Berlin dieses Modell als wenig praxistauglich ansehen.

(schum)
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