Sekundarschule Dormagen Stadt stellt Strafanzeige zur verschwundenen Kunst

Dormagen · Bronze-Kunstwerke werden an der Sekundarschule vermisst. Eine Kunst-Inventarliste wird dem Kulturausschuss vorgelegt.

 Die Bronzeplastik von der Fassade der Hermann-Gmeiner-Hauptschule bleibt verschwunden. Die Stadt hat Anzeige erstattet.

Die Bronzeplastik von der Fassade der Hermann-Gmeiner-Hauptschule bleibt verschwunden. Die Stadt hat Anzeige erstattet.

Foto: Josef Mocken

Die beiden Bronze-Kunstwerke, die lange Zeit die Fassade und eine Wiese der ehemaligen Hermann-Gmeiner-Schule geschmückt haben, bleiben verschwunden, ein Diebstahl kann nicht ausgeschlossen werden. Die Stadt hat nun reagiert, wie Kulturdezernentin und Beigeordnete Tanja Gaspers am Donnerstag sagte: „Wir haben jetzt Strafanzeige gestellt.“ Die Stadt ist sehr daran interessiert, den Verbleib der Kunst aufzuklären. Dabei handelt es sich um ein Bronze-Kunstwerk eines mit einem flatternden Drachen spielenden Mädchens, das an der Fassade neben dem Eingang der Schule zu sehen war, und eine auf der Schulwiese freistehende Bronzeskulptur einer weiblichen Figur mit Vogel, von der nur noch der leere umgestürzte Sockel auf der Wiese rechts neben dem Schulhof zu finden ist, wie die Ratsfraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ alarmiert festgestellt hat. Zur Ratssitzung am 13. September hat sie daher der Stadt eine Anfrage mit elf Fragen zum Verbleib und zur Demontage der Figuren gestellt. Die Fragen wird die Verwaltung zur Ratssitzung beantworten. Laut ersten Nachfragen seien die Kunstwerke der Hauptschule schon vor den Bauarbeiten für die Sekundarschule verschwunden. „Es ist sehr schade, dass der Verlust erst jetzt vor Kurzem durch eine Mail an mich überhaupt aufgefallen ist“, sagte Gaspers.

Zurzeit wird das Gelände der 2017 ausgelaufenen städtischen Hauptschule zur weiteren Nutzung für die dahinter liegende Sekundarschule umgebaut. Sanierungsarbeiten waren am Bettina-von-Arnim-Gymnasium der Grund, dass sechs von zehn Glaselementen des Dormagener Künstlers Andreas Otto Schreiber zerstört wurden und die übrigen vier nach Intervention des Kulturausschusses und der Spendenzusage mehrerer Dormagener, mithilfe des Dormagener Geschichtsvereins, gesichert werden.

Unabhängig von den verschwundenen Bronze-Kunstwerken hat die Verwaltung eine Bestandsaufnahme aller Gemälde veranlasst, die dem Kulturausschuss in seiner nächsten Sitzung am 15. November vorgelegt werden soll, wie Bürgermeister Erik Lierenfeld sagte: „Wir wollen ein Kunst-Kataster entwickeln, aus dem klar hervorgeht, welche Kunstwerke wo in welchem städtischen Gebäude sind.“ Bisher ist dies eine reine Inventarisierung mit Anschaffungskosten. Falls eine Kunstwert-Schätzung gewünscht sei, müssten Experten dafür bezahlt werden, so Gaspers. Auch Lierenfeld appellierte daran, dass Mitarbeiter, die dort arbeiten, merken müssten, wenn etwas verschwindet, und dies sofort weitergeben sollten.

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